Drangvolle Enge in den Bussen trotz Corona – das ärgert viele Eltern. (Symbolfoto) Foto: Dedert

Kein Abstand möglich. Viele Eltern ärgern sich über aktuelle Situation. Schulen meistern Herausforderung gut.

Rottweil - Die ersten Schultage nach den Ferien sind geschafft. "Normalbetrieb unter Pandemiebedingungen" lautet die Zauberformel. Eine Blitzumfrage unter Schülern und Eltern auf unserer Facebook-Seite "Schwarzwälder Bote Rottweil" zeigt, dass die Schulen die Aufgabe recht gut gemeistert haben. Ganz anders fällt das Urteil in Sachen Busverkehr aus: Der sei, so melden sich zahlreiche Stimmen, teilweise katastrophal.

Busse knallvoll

Knallvoll gepackt seien die Busse, was nicht nur aus Corona-Gründen nicht hinzunehmen sei. Wenn Schüler sogar im Gang dicht an dicht stehen, sei das auch so ein Sicherheitsrisiko, monieren Eltern. Obwohl vorab landauf, landab verkündet wurde, die Buskapazitäten würden erhöht, sieht es also in der Praxis anders aus. Schüler, die sich auf dem Schulgelände tunlichst nicht mit anderen Klassen "vermischen" sollen, werden nach dem Schulende in die Busse gepfercht.

"Es war eine riesen Katastrophe, meine Kinder gehen in Rottweil auf eine Schule und sie mussten in einem 50-Personen-Bus mit 150 Schülern fahren. Was, wenn einer dieser 150 Schüler Corona hätte... Ganze 149 Schüler hätten auch Corona.. So was ist gar nicht in Ordnung", berichtet Özkan B. verärgert.

Silke S. ergänzt: "Nicht nur das - schlimm ist, wenn mal ein Unfall passiert. Die Kinder, die stehen, haben kein Schutz."

Die Schilderung von Maria G. geht in die gleiche Richtung: "Der Schulanfang war laut Kind fabelhaft und schön. Aber die Busfahrt war eine Katastrophe. 😡 Heute bin ich sowohl hin wie auch zurück mitgefahren. Wir kommen aus Stuttgart, aber sowas hab ich noch NIE erlebt. Der Bus war überfüllt, keines der Teenies hat seinen Platz einem sichtlich kleineren Kind mit riesigem Ranzen angeboten. Die Grundschüler stehen zwischen größeren in einem überhitzten, stinkenden Bus. Beim Aussteigen stoßen die Großen die Kleine fast aus dem Bus. Was für ein Grundschulkind schlimm enden kann. Da muss man sich überlegen, ob es besser wäre die Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen."

Tobi B. fasst zusammen: "Kurzbericht meiner Tochter: Schule war gut, Busfahrt war eine Katastrophe." Und Eric Z. fragt sich angesichts der Situation: "Was soll denn da die Mund-Nase-Bedeckung bringen wenn fünf Kinder auf einen Quadratmeter gequetscht werden?"

Auch Dani S. findet, dass die Schule gut läuft, die Busfahrt aber "weiterhin ein Unding" sei. Sie habe auf Facebook schon mehrere Diskussionen auch aus anderen Landkreisen verfolgt. Ihr Fazit: "Es läuft nur in wenigen Fällen so schlecht wie im Landkreis Rottweil." Sie habe diesbezüglich schon Landtagsabgeordnete angeschrieben. "Leider hat sich nichts geändert." Dabei, so wundert sie sich, sei das Geld doch vom Land bereitgestellt worden? Im Landkreis Freudenstadt seien zum ersten Schultag zusätzliche Busse bereitgestellt worden. "Ich frage mich, warum die das nur dort hinbekommen".

Kreisverwaltung äußert sich am Mittwoch

Immerhin ist aus den Statements herauszuhören, dass viele Kinder froh waren, wieder in die Schule zu können. "Laut Kind war der erste Schultag sehr schön, und es hat sich gefreut, endlich wieder in die Schule zu können", berichtet Patrizia K. Nun müssten nur wieder geregelte Zeiten eingepflegt werden, "dann ist es auch für Eltern perfekt". Gudrun M.s Bilanz zum Schulstart fällt ziemlich pragmatisch aus: "Alle Kinder haben es überlebt."

Wir haben beim Landratsamt zur aktuellen Situation im Schulbusverkehr nachgefragt. Die Kreisverwaltung will die Fakten zusammentragen und sich am Mittwoch äußern.