Markus Jäger von Auto Schmid übernimmt das Autohaus Kolb. Foto: Stiegler Foto: Schwarzwälder Bote

Übernahme: Markus Jäger von Auto Schmid übernimmt Ford-Niederlassung zum 1. Januar 2019

Balingen. Die langjährige Geschichte des Traditions-Autohauses Kolb endet: Zum 1. Januar 2019 wird das Balinger Unternehmen eine Filiale der Vöhringer Auto Schmid GmbH. Gegründet im Jahr 1950, wird Auto Schmid inzwischen vom Ehepaar Anke und Markus Jäger geführt und betreibt seit Anfang dieses Jahres eine weitere Niederlassung in Rottweil als Nachfolger von Ford-Bader.

Nachdem der ehemalige Inhaber des Autohauses Kolb im Jahr 2017 nach schwerer Krankheit gestorben war und seine Nachfolge geregelt hatte, übernahm zunächst Wolfgang Hinzmann die Geschäftsleitung. Das Autohaus wurde in letzter Zeit lediglich als Ford-Servicestandort betrieben.

Nachdem die Ford-Werke darauf drängten, in Balingen einen Händlerstandort zu unterhalten, und bereits andere Unternehmen Interesse an der Übernahme und dem Ausbau des Autohauses Kolb signalisiert hatten, nahm Auto Schmid Ende 2017 die Übernahmeverhandlungen auf. "Bevor sich jemand Fremdes im Gebiet niederlässt und übernimmt", so Markus Jäger, Geschäftsführer der Auto Schmid GmbH und zukünftiger Geschäftsführer der Filiale Balingen.

Umbau geplant

Mit der offiziellen Übernahme im neuen Jahr geht nicht nur eine Namensänderung einher. Geplant seien auch Umbaumaßnahmen, um den neuen Standort an Fords Händlerstandards anzupassen: Dies beinhalte neue Hallenböden, neue Beleuchtung und neue EDV, so Jäger. Die bisherigen Mitarbeiter würden nicht nur vollständig übernommen, es sei sogar eine leichte Aufstockung geplant. Auch das Fahrzeugangebot – sowohl im Neuwagen- als auch im Gebrauchtwagensektor – soll deutlich erweitert werden.

E-Mobilität kein Thema

Grundsätzlich ist die Geschäftsführung von Auto Schmid sehr zufrieden mit der Situation im Automarkt, trotz der Diskussionen um Dieselfahrverbote und Abgasskandale. "Die Abgasproblematik ist unspektakulär an uns vorbeigegangen", kommentiert Jäger. Allerdings gebe es enormen Aufklärungsbedarf bei den Kunden: "Die Unsicherheit spüren wir jeden Tag." Ein Einbruch der Verkaufszahlen sei nicht spürbar gewesen. Über den Sommer habe es aber Probleme bei der Fahrzeug-Logistik gegeben, was mitunter zu Lieferschwierigkeiten geführt habe.

Auch über E-Mobilität spricht zur Zeit jeder. Für einen größeren Ausbau des Angebots in diesem Bereich sei allerdings "noch nicht die richtige Zeit", gerade auch da die Infrastruktur in Bezug auf die Stromversorgung noch nicht in befriedigendem Maße gegeben sei. "Die Leute sehen die E-Mobilität realistisch", so Jäger.

Obgleich sich das Angebot in diesem Sektor im nächsten Jahr um einige Modelle erweitern werde, bleibt Markus Jäger skeptisch: "Für die breite Masse halte ich E-Mobilität als realistische Alternative oder dauerhafte Lösung für falsch."