Elefanten im Außengehege des Zirkus’ Charles Knie. Das Foto stammt vom Zirkus selbst. Damit soll gezeigt werden, dass mit der Tierhaltung alles in Ordnung sei. Tierschützer sehen das grundsätzlich anders. Foto: Zirkus Charles Knie

Charles Knie lässt sich von geplanter Mahnwache von Tierschützern nicht beeindrucken: "Erfolg gibt uns Recht."

Rottweil - Tiere im Zirkus? Tierschutzorganisationen wollen das am liebsten abschaffen. Wenn der Zirkus Charles Knie in Rottweil gastiert, soll es eine Mahnwache geben. Davon lässt sich der Zirkus offensichtlich nicht beeindrucken. Er wird an den Tiernummern festhalten, sagt er.

Patrick Adolph vom Zirkus Charles Knie äußert klipp und klar gegenüber dem Schwarzwälder Boten: "Wir werden natürlich nicht auf unsere Elefanten beziehungsweise Tiernummern verzichten, da von unserem Publikum Tiere im Zirkus gewünscht sind."

Charles Knie wird im Juli in Rottweil ein Gastspiel geben. Die Tierschutzallianz hat angekündigt, eine Mahnwache abzuhalten – wie vor wenigen Tagen in Villingen-Schwenningen.

Die Tierschützer sagen, die Zirkusse würden die Tiere weder sicherheits- und artgerecht halten. Sie fordern die Abschaffung von Tiernummern. Auftrieb hat der Streit zwischen Zirkusbetreibern und Tierschützern durch den tödlichen Zwischenfall im Odenwald erhalten. Dort war ein Zirkuselefant aus dem Gehege ausgebüchst und hat einen Spaziergänge tödlich verletzt. Die Tierschutzorganisation Peta kündigte rechtliche Schritte an.

Durch Organisationen wie Peta und "Vier Pfoten" sieht sich auch der Zirkus Charles Knie immer wieder massiver Kritik ausgesetzt. Adolph sagt, diese Kritik sei irrelevant und gehe völlig an der Realität vorbei. Der Sprecher von Charles Knie äußert: Elefanten und Raubkatzen könnten, wie die meisten anderen Tiere, im Zirkus durchaus tiergerecht gehalten werden und ein zufriedenes, glückliches Leben führen. "Deshalb werden auch regelmäßig nach umfangreicher Prüfung der Haltungs- und Transportbedingungen vom zuständigen Veterinäramt die Genehmigungen nach Paragraf 11 Tierschutzgesetz erteilt."

Was Peta und "Vier Pfoten" behaupten, bezeichnet der Zirkusmitarbeiter als "Märchen". Beispiel Käfige: "Die Ställe und Freigehege beim Zirkus Charles Knie übertreffen in vielen Fällen die Vorgaben der Leitlinien des Landwirtschaftsministeriums". Ebenso energisch wird den Vorwürfen widersprochen, die Tiere würden zu Dressurzwecken misshandelt und geschlagen: "Das Zauberwort heißt: humane Tierdressur." Das sei gewaltfreie Dressur, die auf dem Belohnungsprinzip aufbaue und die natürlichen Bewegungsabläufe der Tiere verstärke und auf Kommando abrufbar mache.

Hier spricht einer, der sich seiner Sache sehr sicher ist: "Wir haben mit unserer Form des klassischen Zirkus mit Tieren, Artisten und Clowns ein treues Stammpublikum von circa 500 000 Besuchern im Jahr. Unsere Familien wünschen sich Tiere im Zirkus. Der Erfolg gibt uns recht. Wie leben mit und für unsere Tiere." Das Angebot an die Tierschützer: "Gern laden wir die Tierschutzallianz zu einer Ortsbegehung bei unserem Gastspiel in Rottweil ein. Wir sind transparent und sind nach allen Seiten offen."

Ein weiterer Seitenhieb in Richtung der Tierschützer bleibt nicht aus: "In der Regel arbeiten die Tierrechtsorganisationen mit Foto- und Filmmaterial aus den 80iger Jahren. Auch bei uns hat sich in puncto Tierhaltung viel getan. Das Märchen vom gequälten Tier existiert nur in den Köpfen der Tierrechtler", so Adolph in einer E-Mail an uns. Weiter: "Man muss auch bemerken, dass wir in jeder Gastspielstadt vom zuständigen Amtsveterinär überprüft werden. Unsere Eintragungen lassen sich auf Jahre zurückverfolgen."