Rottweil - Das Thema Landesgartenschau gewinnt an Fahrt. Der Fachausschuss des Gemeinderats befasst sich am Mittwoch damit. Der Gemeinderat in der kommenden Woche. Eine Konzeption gibt es. Sie trägt den Titel: "Rottweiler Perlen am Neckar".

Die Zeit drängt. Bis Ende des Jahres muss die Bewerbung um eine Landesgartenschau in Rottweil beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz abgegeben werden. Eine Konzeption gibt es. Erstellt hat sie das Büro Planstatt Senner. Sie trägt den Namen "Grüne Aussichten: Rottweiler Perlen am Neckar". Frühestens bis zum Jahr 2026 könnte die Schau realisiert werden. Die Landesregierung hat erst im Juli beschlossen, das entsprechende Programm "Natur in Stadt und Land" für die Jahre 2026 bis 2030 zu verlängern (wir berichteten mehrfach).

Mehrere Einzelprojekte in und um die Stadt sollen demnach angepackt werden. In den Worten der Grünplaner: "Die Idee des Gesamtkonzepts zeigt kleinere und größere grüne Aktionspunkte (Perlen), die entlang des Neckars (Perlenschnur) aufgereiht sind." Mit dem Skulpturenpark im Süden als Startpunkt, dem Hofgut Neckarburg im Norden als Endpunkt und der historischen Innenstadt als Kernpunkt von Rottweil würden unterschiedliche Raum- und Themenbereich aufgegriffen. Auch die geplante Hängebrücke ist Bestandteil des Konzepts (siehe Info-Kasten)

Der Investitionsrahmen solle laut Stadtverwaltung auf maximal 20 Millionen Euro brutto festgesetzt werden. Das Konzept beinhalte Maßnahmen, die ohnehin geplant seien. Im günstigen Fall ist davon auszugehen, dass über unterschiedliche Fördertöpfe 50 Prozent der Investitionskosten bezuschusst werden können. Den Anstoß gaben zum einen Stadtrat Michael Gerlich mit einem Antrag im Mai 2014. Zum anderen hat das Bürgerforum Perspektiven Rottweil die Idee forciert und vor wenigen Wochen in einer öffentlichen Veranstaltung seine Ideen skizziert.  So geht es weiter: Der Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss befasst sich am Mittwoch in öffentlicher Sitzung mit dem Projekt, der Gemeinderat am Mittwoch, 4. Oktober. Geplant sind darüber hinaus ein Internetauftritt, Infoplakate während des Turmfestes, eine Infobox am Kapellenturm, Informationen beim Kinder- und Jugendhearing am 19. Oktober, eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Bürgerforum Perspektiven sowie Bürgerspaziergänge im Herbst dieses Jahres.

Kommentar: Es grünt

Von Armin Schulz

Endlich gewinnen die Ideen zu einer Gartenschau in Rottweil an Fahrt. In dieser Woche wird erstmals ein Konzept öffentlich vorgestellt. Was das Büro Planstatt Senner unter dem Motto »Rottweiler Perlen am Neckar« zusammengetragen hat, kann sich sehen lassen. Es setzt an den richtigen Stellen an: Nägelesgraben, Stadtgraben, Bahnanschluss, Verbindung zum Neckartal, Neckartalradweg – hier wird es höchste Zeit, ordnend einzugreifen und für eine Wiederbelebung zu sorgen. Eine Gartenschau, das haben die jüngsten Schauen im Land gezeigt, kann viel Gutes bewirken und die Lebensqualität in den Städten steigern. Zwar lebt es sich sowieso schon gut in Rottweil, aber der vorhandene Grüngürtel macht einen verlotterten Eindruck. Was man noch in das Konzept einarbeiten könnte: Formen der E-Mobilität und eine kluge Vorstellung für den Umgang mit dem vielen Verkehr.