Foto: Patrick Nädele

Demontage später als geplant. Hubschrauber-Einsatz aus Sicherheitsgründen bewusst geheim gehalten.

Rottweil - Auf diesen Anblick haben die Rottweiler lange gewartet. Seit Mittwochnachmittag ist der Kran von der Spitze des Testturms verschwunden. Dazu war erneut ein Hubschrauber im Einsatz - um den Kran Stück für Stück aus mehr als 244 Metern Höhe zurück auf den Boden zu holen.

Bereits am Montag hätte die Demontage am Testturm von Thyssen-Krupp eigentlich stattfinden sollen. Doch aus dem Plan wurde nichts, da der Kamov-Hubschrauber der Schweizer Heli Swiss, der schon seine Runden über Rottweil gedreht hat, als der Kran auf den Turm gesetzt wurde, kurzfristig nicht einsatzbereit war. Ein Ersatz musste her, der Termin wurde deshalb auf Mittwochmorgen verschoben, ein Super Puma angemietet, wie ihn die Heli Swiss selbst auch in der Flotte hat.

Mit viereinhalb Tonnen hievt der annähernd so viel als Last wie der Kamov mit fünf Tonnen. Das reichte locker aus. Das schwerste Teil, der Träger des Krans, wiegt rund drei Tonnen. Der Bereich um den Testturm auf dem Berner Feld war am Mittwochfrüh weiträumig abgesperrt, der Hubschrauber-Einsatz bewusst geheim gehalten worden, um aus Sicherheitsgründen möglichst wenig Zuschauer zu haben.

Lange unbemerkt blieb der Einsatz in luftigen Höhen nicht. Das Knattern des Super Puma mit seinen zweimal 1833 PS war schwerlich zu überhören. So wie am 6. Juli 2016 der Kran für die Montage der Membran auf die Spitze des Turms gesetzt worden war, wurde er jetzt wieder abgebaut. Diese Demontage hatte sich um einige Monate verzögert - zunächst weil sich die Turmhülle als Herausforderung gezeigt hatte, dann weil Nacharbeiten und Reparaturen wegen der „Kontaktspuren“ nach dem Einweihungsfeuerwerk notwendig geworden sind. Sämtliche Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen.

Der Kran hat zu vollsten Zufriedenheit seine Aufgaben erledigt. Dreimal musste in den zweieinviertel Jahren das Seil gewechselt werden. Einmal war er wegen eines Blitzeinschlags außer Betrieb. Mit vollendeter Membran und nun auch ohne Kranaufsatz zeigt sich der Testturm von Thyssen-Krupp Elevator nun in seinem eigentlich vom Architekten erdachten Erscheinungsbild.

Indes: Wer denkt, der Turm sei nun fertig, irrt. Noch steht die Beleuchtung des Bauwerks aus. Und: Es wird sogar einen weiteren Hubschrauber-Einsatz geben. Denn der Einsatz des Krans auf der Spitze hat gezeigt, dass für Reinigungs- und Wartungsarbeiten eine Befahranlage sinnvoll wäre. Auch die wird dann per Hubschrauber dort oben installiert.