Foto: Nädele

Mit Hilfe eines Hubschraubers wird in 244 Metern Höhe neuer Kran montiert. Zuschauer verfolgen Spektakel.

Rottweil - Ein lautes Knattern lüftete am Dienstag das Geheimnis um die Sperrung der Turmbaustelle auf dem Berner Feld. Mit Hilfe eines Hubschraubers wurde in über 244 Metern Höhe ein Kran montiert.

Rund 30 Zuschauer wollten das Spektakel aus nächster Nähe verfolgen – was bedeutete, aus etwa 250 Metern Abstand. Denn seit den Morgenstunden standen an der Absperrung Sicherheitskräfte parat, die den Bereich von Besuchern frei hielten. Indes: Auch von der Innenstadt aus war das Luftballett gut zu verfolgen – und gut zu hören.

Um 8 Uhr begann die faszinierende Aktion, bei der ein Schwerlasthubschrauber, eine Kamov KA 32 A12, die Hauptrolle spielte. Angetrieben von zwei 2190-PS-starken Turbinen hob er Teil um Teil eines Krans in die Höhe. 25 Umläufe waren nötig, um die auf dem Parkplatz von Hauser Reisen für Turmbesucher vormontierten Elemente nach oben zur 244,1 Meter hohen Turmspitze zu bringen. Gegen 10.30 Uhr war das letzte der fünf Gegengewichte eingesetzt.

Laut Michael Ridder, Pressesprecher von Thyssen-Krupp Elevator (TKE), wog das schwerste Teil, der Träger des Krans, rund drei Tonnen. Nicht wirklich ein Problem für den Hubschrauber der Heliswiss International AG, der für bis zu fünf Tonnen Außenlast ausgelegt ist.

Mit höchster Präzision ging das Team um den Hubschrauberpiloten ans Werk. Die Maschine mit Koaxialrotor ist dank dieser speziellen Konstruktion besonders gut zu steuern, da die zwei gegenläufig drehenden Hauptrotoren das Drehmoment aufheben, das sonst mit dem Heckrotor ausgeglichen werden muss. Die Kamov schwebte immer wieder kurz über dem Parkplatz, während unten Monteure die Last anhängten. Oben auf der Turmspitze wurde der Pilot per Funk eingewiesen, denn die Kranelemente mussten exakt zusammengefügt werden – und das, ohne dass dabei einer der Monteure mit der Last vom Turm geschubst wird. Erfahrung haben die beiden Heliswiss-Kamov-Piloten Martin Nüssli und Roger Ming mit solchen Aufträgen. Von Madeira über Norwegen bis Hongkong, Venezuela und Pakistan reicht die Liste der Einsätze.

Unter den Zuschauern auf dem Berner Feld war gestern auch Markus Keller. Der flugzeugbegeisterte Fotograf hat die spektakuläre Arbeit der Heliswiss-International-Crew schon zweimal beobachtet: im Hegau bei der Montage eines Polizeifunkmastens auf dem Hohenhewen und beim Aletschgletscher bei der Installation von Seilbahnmasten.

Benötigt wird der Kran auf der Turmspitze für die Installation der Außenmembran, die den Testturm umhüllen wird.