Der Testturm: Die Feuerwehr hatte ihren ersten richtigen Großeinsatz. Foto: Graner

Einsatzkräfte evakuieren Gebäude. Fehlalarm ruft sieben Fahrzeuge auf Plan. Thyssen-Krupp Elevator trägt Kosten.

Rottweil - Es war der erste richtige Ernstfall am Testturm von Thyssen-Krupp Elevator. Am Dienstagnachmittag rückte die Feuerwehr aus. Die Brandmeldeanlage hatte angeschlagen. Es war ein Fehlalarm.

Dienstag, spät nachmittags, rücken Feuerwehrkräfte von drei Stellen – Rottweil Kernstadt, Altstadt und Bühlingen – aus. Ziel: das Berner Feld. Dort, auf Ebene 14 des Testturms von Thyssen-Krupp Elevator, hat die Brandmeldeanlage einen Alarm ausgelöst. Binnen Minuten versammeln sich 33 Einsatzkräfte mit sieben Fahrzeugen um das 244 Meter hohe Bauwerk. Zu dieser Zeit befinden sich noch etwa 20 Arbeiter am und im Turm. Manche auch auf der Arbeitsplattform, über die in ein paar Tagen die Stahlkonstruktion für die Membranfassade angebracht werden soll. Sie werden per automatischer Durchsage aufgefordert, den Turm über das Fluchttreppenhaus schleunigst zu verlassen.

Unten angekommen werden sie vom Rettungsdienst in Empfang genommen und kurz durchleuchtet. 14 Stockwerke die Treppen herunterrennen, das kann auch schon mal Spuren hinterlassen, da kann einem auch schon mal die Puste ausgehen. Doch es ist alles okay.

Für Feuerwehr war Einsatz Probe für den Ernstfall

Überhaupt ist alles gut gegangen, sagt Stadtbrandmeister Frank Müller im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Zum einen handelte es sich um einen Fehlalarm (den vierten insgesamt), wie sich im Nachhinein herausstellte. Dennoch war das für die Feuerwehr die Probe aufs Exempel, ein Ernstfall. Erstmals rückte die Feuerwehr in erweiterter Mannschaftsstärke aus.

Auf Wunsch des Brandschutzbeauftragten des Konzerns wird der Testturm wie andere Sonderobjekte, etwa Krankenhäuser oder Seniorenheime, eingestuft. Das bedeutet, das neben Einsatzkräften aus Rottweil auch gleich die Feuerwehren aus der Altstadt und aus Bühlingen bei der Erstalarmierung ausrücken. Laut Müller habe das am Dienstag bereits sehr gut geklappt. Dennoch habe man diesen Fall zum Anlass genommen, die Aufstellung der Feuerwehrfahrzeuge um den Turm herum zu verfeinern. Es wurde genau festgelegt, welches Feuerwehrauto wie den Turm ansteuert und wo es seine Halteposition einnimmt.

Kosten trägt TKE

Für die Kosten des Fehlalarms kommt übrigens TKE auf, "es ist also nicht zum Nachteil der Stadt", so Müller. Der Stadtbrandmeister geht davon aus, dass dies ein vierstelliger Betrag sein wird. Allein die Drehleiter schlägt mit 264 Euro pro Stunde zu Buche, das Löschfahrzeug mit 180. Eine knappe Stunde hat der Einsatz am Dienstag gedauert, dann war auch das letzte Fahrzeug wieder zurück im Gerätehaus.