In Rottweil fallen 30 Arbeitsplätze weg

Von Arne Hahn Rottweil/Ulm. Die Telekom strukturiert ihren Mittelstands-Service und -Vertrieb sowie die regionale Aufstellung ihrer IT in Deutschland neu. Aus diesem Grund fallen am Rottweiler Standort rund 30 von derzeit 450 Arbeitsplätzen weg, in Ulm sogar knapp 80. Dies bestätigte Telekom-Sprecher Udo Harbers gestern auf Anfrage.

Die IT-Arbeitsplätze seien künftig in Darmstadt angesiedelt, so Harbers. Geplant sei, dass deren zehn von Rottweil nach Darmstadt verlegt werden. Gerade im IT-Bereich sei es wichtig, so der Sprecher, dass es gewisse Know-how-Pools gebe. Weiter plane man, 20 Arbeitsplätze aus dem Bereich Service/Vertrieb von Rottweil nach Stuttgart zu verlegen. Die Arbeitsplätze würden nicht gestrichen, sondern in eine andere Stadt verlegt, so Harbers weiter.

"Wir sind noch in Gesprächen mit dem Betriebsrat", sagte der Sprecher, weshalb die Zahl der genannten Stellen noch steigen oder fallen könne. Der Standort Rottweil an sich sei nicht in Gefahr, so Harbers: "Eine Schließung ist nicht beabsichtigt. Rottweil und Ulm bleiben Standorte der Telekom." Der zuständige Ulmer Bereichsleiter der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bezeichnete die Pläne der Telekom als "Personalabbau durch die Hintertür". Für viele Mitarbeiter komme ein Pendeln oder ein Umzug nicht infrage.

Ziel sei es, so Harbers, im stark umkämpften Markt wettbewerbsfähiger zu werden und die eigene Marktposition zu stärken sowie Beschäftigung zu sichern. Dies erfordere eine Anpassung der unzeitgemäßen, kleinteiligen Flächenstruktur. Das Unternehmen baut dazu in den nächsten Jahren bundesweit neun moderne Vertriebs- und Service-Zentren sowie zusätzliche 28 Vertriebsbüros auf. Gleichzeitig führt es seine ITTeams in fünf IT-Innovationszentren zusammen. In beiden Bereichen garantiere die Telekom den Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz und werde zudem einen zweistelligen Millionenbetrag in die Modernisierung der Arbeitsplätze sowie die Weiterbildung investieren. Die Umstrukturierung soll bis Ende 2012 abgeschlossen sein.