Kraftvoll, ausdrucksstark, fordernd ist der Auftritt. Foto: Schnekenburger

Fulminantes Finale des 31. Rottweiler Jazzfests in der Alten Stallhalle. Musik auf hohem Niveau.

Rottweil - Zum Finale gibt es noch einmal ’was ganz Besonderes: Am Samstagabend führen das Quartett um die Mehl-Brüder Ferenc und Magnus und drei Tänzer beim Jazzfest ihr Jazz-Tanz-Projekt auf.

An diesem Abend ist alles ein bisschen anders. Vor der Bühne in der Alten Stallhalle gibt es noch einmal eine Bühne. Dafür gibt es weiger Plätze für Besucher. Am Ende werden es rund 350 Gäste sein, die sich das Heimspiel der Jazz-Brüder nicht entgehen lassen wollen. Und diese Premiere – nicht der Jazz/Dance-Fusion, sondern der auch international erfolgreichen Band beim Jazzfest – wird zu einem fulminanten Finale des Festivals.

Moderner Jazz

An diesem Abend gibt es modernen Jazz, so ziemlich das einzige Mal bei der 31. Auflage. In der Moderation von Ferenc Mehl wird so nebenbei auch deutlich, wie eng die Verbindung zwischen Jazzfest und Jazz-Brüdern eigentlich ist. Hier habe er, so erinnert sich der Schlagzeuger, seine ersten Konzerte erlebt. Der Vater, mit dem ehemaligen Club in der Alten Paketpost und als Macher von "Jazz im Refektorium" nicht nur Fan, sondern auch in der Vermittlung aktiv, habe in der durch die Seitentür der Halle erreichbaren Jurte beim Gastro-Team mitgeholfen. Lange ist’s her. Die Stallhalle hat sich verändert, aber ihren Charme behalten. Die Jurte braucht es nicht mehr, spätestens seit es das Stadthallen-Foyer gibt. Ach ja, und gehört und gespielt sind seither viele Konzerte. Zu den besonderen zählen die Konfrontationen von modernem Jazz, der übrigens nicht verkopft gespielt wird, sondern sehr lebhaft, und modernem Tanz. Premiere hatte das Projekt 2015. Im Folgejahr kam ein Choreograf hinzu, sodass es jetzt choreografierte Teile und freie Improvisationen auf der Bühne gibt.

Am Samstagabend sind Francesca dell’Aria, Jesse Fraser und Tars Vandebeek als Tänzer dabei. Kraftvoll, ausdrucksstark, fordernd ist ihr Auftritt, die Reaktionen auf die Musik. Dabei ist dieser Ausdruckstanz in einem Block ein in unmittelbaren Bildern erzähltes Tanztheaterstück. Die anderen Blöcke sind freier, der Tanz wirkt abstrakter, bleibt aber lesbar. Und er fügt der Musik tatsächlich eine Ebene hinzu.

So ist es an diesem Abend: Die Musik, auf hohem Niveau, gerne auch augenzwinkernd und vor allem sinnlich gespielt, ist eines. Der Tanz ist ein anderes. Und dann kommt die Verbindung von beidem: Eins plus eins ergibt eine klare Drei. Die Note dafür: eins.