Erstlingswerk "Verloren": 23-jährige Autorin Michaela Harich verlegt Fantasy-Handlung hierher.
Rottweil - Die älteste Stadt Baden-Württembergs, eine Menge römischer Überbleibsel, eine Menge Geschichte – warum also sollte man Rottweil nicht zum Schauplatz eines Romans machen können? Michaela Harich, eine 23-jährige Rottweiler Studentin, hat genau das in ihrem Erstlingswerk "Verloren" getan.
Um eine Heimatgeschichte handelt es sich jedoch keineswegs. "Düstere Fantasy, mit vielen psychologischen und philosophischen Hintergründen", so beschreibt sie ihr Buch. Nun sagt man Erstlingswerken oft auch autobiografische Züge nach, die sich in "Verloren" laut Harich jedoch kaum wiederfinden. Einzig die böse Seite der Protagonistin spiegle sie in deren sarkastischen Sprüchen wieder.
Einen Verlag habe sie noch nicht gefunden, obwohl sie ihr Buch unbedingt auch in gedruckter Form verkaufen wolle und nicht nur als ebook. Der eine habe ihr Buch zu religionskritisch gefunden, der andere wünsche sich mehr Ähnlichkeit zu Stephenie Meyers Bestseller "Twilight" – doch Harich will sich in ihre Geschichte keinesfalls reinreden lassen: "Ich will bestimmt keine glitzernden Vampire in meinem Buch haben."
Immerhin habe sie die Geschichte schon im Kopf, seit sie zwölf war, nur neben abgebrochenem Jura-Studium in Hamburg, Tätigkeit für die Bild-Zeitung und dem jetzigen Germanistik-Studium in Tübingen wenig Zeit gehabt, sie aufzuschreiben.
Worum es geht? Engel, Dämonen, innere Konflikte des Menschen, ein Mädchen, dessen Leben sich als Lüge herausstellt und das auserwählt ist die Welt zu retten, ein Liebesdreieck um die Ausersehene – viele klassische Zutaten derjenigen Fantasyromane, die von jungen Mädchen gern verschlungen werden.
Doch Harich will sich davon abgrenzen: es gebe liebestechnisch kein Happy End, die Hauptfigur werde zwischenzeitlich böse und allgemein sorgten Hinrichtungen und eine Menge Zynismus dafür, dass sie als Zielgruppe eher die jungen Erwachsenen von 18 bis 25 auserkoren habe.
Wie diese das Werk aufnehmen und ob die geplanten drei Folgewerke, deren Rohfassungen bereits stehen, eine Zukunft auf dem Buchmarkt haben, wird sich ab dem 15. März herausstellen, wenn "Verloren" in der ebook-Version erscheint. Alle Interessierten können jetzt schon auf der Website unterhttp://michaela-harich.de.to/ in die Leseprobe reinschnuppern oder sie per facebook darum bitten – Harich hat die Stelle ausgewählt, da man einen guten Eindruck von der Protagonistin bekäme.
