Sanierungsprogramm: Groß’sche Wiese zusätzlich ins Gebiet aufgenommen / Einstimmige Empfehlungen

Rottweil. Die Stadt will das Sanierungsgebiet Stadtmitte um knapp 4,3 Hektar erweitern und zudem in der Au ein weiteres ins Leben rufen (wir berichteten). Zu beiden Verfahren berichtete Thomas Wirth von der STEG gestern Abend in der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses über die Ergebnisse aus der vorbereitenden Untersuchung.

Für die Stadtmitte stand in der Ausschusssitzung am Mittwochabend bereits der Satzungsbeschluss an, der nun kommende Woche vom Gemeinderat noch abgesegnet werden muss. Dann kann es an den Antrag zur Aufstockung der Sanierungsmittel gehen. Neu ist: Das Sanierungsgebiet wird nicht nur um den Bereich zwischen Hinterer Höllgasse und Münsterplatz sowie zwischen Kriegsdamm und Oberamteigasse vergrößert. Hinzu kommen – wegen der Pläne für ein Parkhaus – die Groß’sche Wiese sowie die Wege aus der Stadtmitte dorthin.

"Für das Wünschenswerte" im Gebiet Stadtmitte, schätzt Wirth den Finanzierungsbedarf auf insgesamt 15 Millionen Euro. Rund neun Millionen sollen vom Land kommen, sechs von der Stadt.

Die Ausschussmitglieder folgten den Vorschlägen einstimmig. Betont wurde von verschiedenen Seiten, dass das Gebäude Oberamteigasse 10 nicht wie von der STEG vorgeschlagen abgerissen, sondern saniert wird. Oberbürgermeister Ralf Broß bestätigte dabei, dass dies auch das Ziel der Verwaltung sei.

Einen Schritt zurück im Verfahren liegt das Gebiet "In der Au", für das zunächst noch der Antrag zur Aufnahme ins Landessanierungsprogramm gestellt werden muss. Im Frühjahr erwartet Wirth diese Entscheidung.

Auf Basis der vorbereitenden Untersuchung ist dort der geplante Geltungsbereich nun enger gefasst – konzentriert auf die Bereiche, in denen Handlungsmöglichkeiten bestehen, wie der Vertreter der STEG erläuterte. Die Waldhänge, die Kläranlage und die Hochwassergebiete sind so ausgeschlossen. Auf etwas mehr als 5,5 Millionen Euro taxiert Wirth den Förderrahmen für die Au, wo es nicht nur um die Beseitigung von Leerständen – mitunter durch Abriss – geht, sondern auch um die Entwicklung von Baulücken und Flächen, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Zudem steht etwa die Verbesserung der Fuß- und Radwegverbindungen in die Innenstadt und in Richtung Norden an.

Die Bereitschaft der Eigentümer in der Au, ein Sanierungsprogramm zu nutzen, schätzt Wirth gut ein. "38 Prozent der Eigentümer sind bereit, etwas zu tun", berichtete er aus der Befragung: "Das dürfte einfacher werden als in der Stadtmitte."

Auch für das Sanierungsgebiet "In der Au" fiel die Empfehlung der Ausschussmitglieder an den Gemeinderat einstimmig aus. Zur Kenntnis nahmen die Stadträte dabei auch ein Ergebnis aus der Befragung der dortigen Bewohner: Diese sähen das Gebiet als Schandfleck am Rand der Innenstadt vernachlässigt, wie Wirth zitierte. Eine Einschätzung, die indes die Bürger in der Au zusammenschweiße.