Die Half-Pipe in der Nähe des Stadions ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr befahrbar. Foto: Nädele

Projekt soll zu 60 Prozent aus F´ördermitteln finanziert werden. Crowdfunding-Kampagne läuft gut an.

Rottweil - Mit den Versuchen, in den Genuss von Leader-Mitteln zu kommen, hatte Rottweil zuletzt wenig Erfolg. Das soll sich nun ändern – mit einem in gleich mehrfacher Hinsicht einzigartigen Skatepark.

Es war vorerst der letzte Akt, bei dem der Gemeinderat noch die Zügel in der Hand hält: Die Entscheidung, der Planung zuzustimmen und die Verwaltung zu beauftragen, sich um die Fördermittel für das Projekt zu bemühen. Dann heißt es abzuwarten – wie groß der Topf für die nächste Runde im Leader-Programm ausfallen wird und ob Rottweil dieses Mal endlich berücksichtigt werden wird.

Grünes Licht für 240.000 Euro-Vorhaben

Mit gebremsten Optimismus sieht FWV-Stadtrat Peter Schellenberg die Situation, will sich "aber gerne positiv überraschen lassen". Mit demonstrativer Zuversicht gab das Gremium also am Mittwochabend grünes Licht und setzt ganz auf die Aussicht, 60 Prozent der Mittel für das 240.000-Euro-Vorhaben aus dem Leader-Programm zu bekommen. Dann würden sich die Stadt und der Rollbrett-Verein die verbleibenden Kosten teilen.

Harald Sailer und Robert Hak nahmen am Mittwochabend aus der Sitzung anerkennende Worte für die bisherige Arbeit des Vereins mit. Die Crowdfunding-Aktion für das Projekt läuft überaus erfolgreich. Als nächsten Schritt kündigte Sailer an, dass nun Firmen um Spenden gebeten werden sollen. Die Zusagen, dass der Verein über den finanziellen Beitrag hinaus die Patenschaft für die Anlage zwischen Rugbyspielfeld und Jugendverkehrsschule übernehmen, nach Sauberkeit, Betrieb und Instandhalten schauen würde, kamen bei den Stadträten zudem gut an. "Der Verein ist gut und kreativ unterwegs", sagte Günter Posselt und bekräftigte wie die übrigen Mitglieder des Gremiums, das Projekt positiv begleiten zu wollen. Jörg Stauss’ (FWV) Bemühen, eine Lanze für den Skatepark zu brechen, war da eigentlich schon nicht mehr notwendig.

Das Stichwort Kreativität liefert allerdings Harald Sailer die Vorlage, auf die Besonderheiten der geplanten Anlage hinzuweisen. Ein Alleinstellungsmerkmal in Zusammenhang mit der Identifikation mit der Stadt Rottweil sollen nämlich verschiedene skatebaren Straßenlandschaften und Kunstwerke aus dem Rottweiler Stadtbild liefern, die in den Platz integriert werden. Das Schwarze Tor mit Bronze-Rottweiler und Straßenzeile sollen wie die Andeutung der geschwungenen Hügel in einem breiten Spektrum an Skateboard-Rampen aufgehen, das für Anfänger wie für Fortgeschrittene Herausforderungen bietet.

Dieses Konzept war schon vor gut einem Monat in der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses (UBV) auf ungeteilte Zustimmung getroffen. Bevor nun der Antrag auf Leader-Mittel das Rathaus verlässt, sattelte Sailer noch eins drauf: Der Skatepark Rottweil solle auch die erste integrative Anlage werden – sprich auch mit dem Rollstuhl befahren werden können.