Diesen Entwurf für den Parkhaus-Neubau favorisiert die Stadtverwaltung Rottweil.  Foto: wittfoht architekten Foto: Schwarzwälder Bote

Parkhaus: Keine neue Ideen für die Bahnhofstraße 1 / Nach Pause bleibt alles beim Alten / Am Mittwoch im Gemeinderat

Die selbst auferlegte Verschnaufpause beim Parkhausneubau in der Bahnhofstraße hat die Stadtverwaltung nicht zu einem Umdenken veranlasst. Es gibt auch keine neuen Ideen oder Vorschläge. Sondern: Die Verwaltung sähe weiter am liebsten Variante A verwirklicht.

Rottweil. Fünf Geschosse, 100 Stellplätze, keine Verschwenkung der Ruhe-Christi-Straße – diese sogenannte Variante A bleibt der Favorit der Rottweiler Stadtverwaltung in der Diskussion um den Bau eines Parkhauses im Süden der Innenstadt bei der Villa Duttenhofer. Unter Berücksichtigung von Fördermitteln aus dem Sanierungsprogramm Stadtmitte schätzt die Verwaltung die Kosten auf knapp 1,6 Millionen Euro. Im ersten Anlauf im Bauausschuss stimmten neben Oberbürgermeister Ralf Broß vier weitere Mitglieder für diesen Vorschlag der Stadtverwaltung, Variante A, also die kleine Lösung zu bauen. Vier sprachen sich dagegen aus, drei enthielten sich.

Diese Variante umfasst insgesamt fünf Geschosse. Die geplante Gesamthöhe liegt mit ca.12,75 m im Bereich der Firsthöhe der angrenzenden Bebauung. Das unterste befindet sich auf Höhe der Bahnhofstraße und ist auch nur über diese zu erreichen. Eine Verkehrsverbindung nach oben ist nicht angedacht. So können hier insgesamt 28 Stellplätze untergebracht werden. Die restlichen vier Geschosse werden über eine Zu- und Abfahrt über die Ruhe-Christi-Straße erschlossen. Auf jedem der vier Geschosse sind 18 Stellplätze geplant. Insgesamt entstehen dadurch 100 zusätzliche Stellplätze - ohne eine Verschwenkung der Ruhe-Christi-Straße. Als Nachteile dieser Variante führt die Sitzungsvorlage an, dass das unterste Geschoß nur über die Bahnhofstraße zu erreichen ist. Bei starker Frequentierung würde also zusätzlicher Verkehr durch Parkplatzsuchende entstehen. Und: Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist eine Grenzbebauung erforderlich, die in dieser Form nur mit Zustimmung der betroffenen Grundstückseigentümer realisiert werden kann. Nur dann lassen sich die Stellplätze und die erforderlichen Verkehrsflächen realisieren.

Aufgrund der problematischen Grenzbebauung und des bescheidenen Stellplatzzugewinns, wurden weitere planerisch denkbaren Alternativen untersucht, die als Variante B und B+ diskutiert werden. Variante B umfasst acht Split-Level-Geschosse und bietet insgesamt 114 Stellplätze. Die Gesamthöhe beträgt etwa elf Meter. Durch die Verschwenkung der Ruhe-Christi-Straße entfallen allerdings an der Duttenhofer-Anlage 26 Stellplätze. Effektiv entstehen so also nur 88 neue Stellplätze. Die Zufahrt bei der Variante B erfolgt über die Ruhe-Christi-Straße. Eine Abfahrt ist über die Bahnhofstraße geplant. Dadurch wird der Verkehr an dieser Stelle entzerrt. Die nötige Umlegung von Kanal und Medien in der Ruhe-Christi-Straße ist, nach Rücksprache mit der ENRW, problemlos möglich. In diesem Fall würde gleichzeitig eine ohnehin anstehende Kanalerneuerungsmaßnahme vom ENRW-Eigenbetrieb durchgeführt werden. Durch die Verschwenkung der Ruhe-Christi-Straße kann das Parkhaus von den Nachbargebäuden abgerückt werden und so die erforderlichen Grenzabstände einhalten. In Variante B+ wird das geplante Parkhaus um drei Halbgeschoße nach oben ergänzt. Insgesamt entstehen so elf Parkdecks, wodurch sich die Anzahl der Stellplätze auf 158 und die Gesamthöhe von etwa 15,25 Meter erhöht. Abzüglich der entfallenen Stellplätze auf der Duttenhofer-Anlage stehen somit effektiv 132 zusätzliche Stellplätze zur Verfügung. Die Variante B+ ist die vom Gewerbe- und Handelsverein (GHV) bevorzugte.  Wir haben einen Selbstversuch gemacht und sind die Wege von den wichtigsten Parkplätzen am Rande der Innenstadt abgelaufen. Bezugspunkt war stets das Straßenkreuz. Unsere Erfahrungen haben wir im unten stehenden Artikel festgehalten.