Freuen sich über das gute Ergebnis (von links): Pflegedienstleiterin Isabella Hildbrand, Qualitätsmanagementbeauftragte Silvia Fuhrmann und Heimleiter Dietmar Herrmann (von links) auf einem Balkon des neuen Spitals mit Blick auf den Hochturm Foto: Pfautsch

Bestnote für städtisches Alten- und Pflegeheim. Neubau im Nägelesgraben ist auf Zielgeraden.

Rottweil - Kurz vor dem Ende einer langen Ära städtischer Altenpflege im historischen Spital in Rottweil bescheinigt der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) der traditionsreichen Einrichtung eine sehr gute Leistung.

Für die Pflege und Betreuung der rund 100 Bewohner vergab der MDK eine 1,0. Der Neubau des Spitals im Nägelesgraben biegt derweil auf die Zielgerade ein. "Wir übergeben ein gut bestelltes Haus", freut sich Oberbürgermeister Ralf Broß wenige Monate, bevor die Stadt Rottweil den Pflegebetrieb an das Vinzenz-von-Paul-Hospital abtritt. Und er gibt das Lob gleich weiter: Die Bestnote sei eine große Auszeichnung für die Mitarbeiter, die ihre Arbeit mit viel Engagement und Herzblut machten. "Das alles sind hervorragende Startbedingungen für das neue Spital am Nägelesgraben."

Arbeiten liegen "voll im Zeitplan"

Die jährliche Prüfung durch den MDK erfolgt unangemeldet. Bewertet wurden die Bereiche "Pflege und medizinische Betreuung", der "Umgang mit demenzkranken Bewohnern", die "Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung" sowie "Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene".

Das Spital unter der Leitung von Heimleiter Dietmar Herrmann und Pflegedienstleiterin Isabella Hildbrand habe im vergangenen Jahr Anstrengungen unternommen, um den wachsenden Ansprüchen an eine zeitgemäße Pflege gerecht zu werden, heißt es in einer Pressemitteilung. So wurde ein neues Dokumentationssystem eingeführt, um die Entwicklung der Pflegebedürftigen und der Krankheitsbilder beobachten zu können.

Weiter wurde begonnen, die Pflegebetten durch sogenannte Niedrigflur-Betten zu ersetzen. Diese mindern das Sturz- und Verletzungsrisiko der Senioren, da die Betten über Nacht abgesenkt werden können. Mit Einzug in das neue Heim steht dann jedem Bewohner ein solches Niedrigflurbett zur Verfügung.

Fortbildungen und Schulungen für die Mitarbeiter ergänzten die Anstrengung. "Das Spital hat trotz gleichbleibendem Personalschlüssel und einer Zunahme der Pflegebedürftigkeit der Heimbewohner in den vergangenen Jahren Schritt halten können mit den neuen Vorgaben des MDK an die Pflege", betont Herrmann, der auch im Vinzenz-von-Paul-Hospital die Heimleitung inne hat.

Um die Qualität der Pflege und Betreuung für die Zukunft zu sichern, wird am Nägelesgraben derzeit mit Hochdruck an der Fertigstellung des Neubaus gearbeitet. Das Heim wird dann nicht mehr von der Stadt Rottweil, sondern vom Vinzenz-von-Paul-Hospital betrieben. Beide Einrichtungen kooperieren bereits beim heutigen Pflegeheim Spital eng miteinander.

"Wir legen beim Neubau Wert auf Wohnqualität und eine moderne, altersgerechte Ausstattung", erklärt Thomas Brobeil, Geschäftsführer des Vinzenz-von-Paul-Hospitals, laut Mitteilung.

Das neue "Spital am Nägelesgraben" mit einer Investitionssumme von zehn Millionen Euro wird über 100 Heimplätze in Einzelzimmern verfügen. Alle Zimmer sind mit eigener Nasszelle ausgestattet. Auf Wunsch – etwa für Ehepaare – können zwei Einzelzimmer auch zu einem Doppelzimmer zusammengelegt werden.

"Der Neubau liegt voll im Zeitplan, sodass die Bewohner voraussichtlich Ende Januar umziehen können", freut sich Brobeil.

Weitere Informationen: Spital Rottweil, Isabella Hildbrand, Pflegedienstleiterin, Telefon 0741/47 11 02