Erstmals ist in Heilbronn eine Stadtausstellung in eine Bundesgartenschau integriert. Ein Rottweiler Gruppe um Oberbürgermeister Ralf Broß macht sich vor Ort ein Bild. Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Informationsfahrt: Rottweiler Landesgartenschau-Gruppe auf der BUGA Heilbronn / Ideen für RW 2028

Mit zahlreichen Anregungen und Ideen für Rottweil ist eine Gruppe um Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Christian Ruf von der Bundesgartenschau (BUGA) Heilbronn zurückgekehrt.

Rottweil. Wichtigste Erkenntnis laut Pressemitteilung der Stadtverwaltung: Gartenschauen sind Motoren für eine nachhaltige Stadtentwicklung und Plattform für Innovationen sowohl im Gartenbau als auch in den Bereichen Mobilität und Klimaschutz. "Eine Bundesgartenschau ist natürlich nochmal eine andere Dimension als eine Landesgartenschau, schon allein was die Fläche und das Investitionsvolumen anbelangt. Eine gute Inspirationsquelle ist die BUGA aber allemal", zeigte sich Broß beeindruckt.

Mitglieder des Rottweiler Gemeinderats, der Lokalen Agenda 21, des Bürgerforums Perspektiven Rottweil und der Stadtverwaltung nahmen daher von der BUGA die eine oder andere Anregung für die eigene Planungen mit und entdeckten auch Parallelen zur geplanten Landesgartenschau in Rottweil: So befindet sich beispielsweise das Kerngebiet auch in Heilbronn in unmittelbarer Nähe zum Neckar, zum Bahnhof und zur Innenstadt.

Wie in Rottweil beim alten Gaswerk geplant, wurden ehemalige Industrieanlagen und Gewerbebrachen renaturiert und der Bevölkerung als Naherholungsraum zurückgegeben. "Für die Akzeptanz vor Ort ist es ganz entscheidend, was nach einer Gartenschau für die Menschen dauerhaft bleibt", betonte daher auch BUGA-Gästeführer Reinhold Schmidt beim Rundgang.

Eine Besonderheit: In Heilbronn entsteht neben der Parkanlage ein neues Stadtquartier aus Miet- und Eigentumswohnungen mit einer kompletten Infrastruktur. Modernste Erkenntnisse für nachhaltiges, klimaschonendes Bauen wurden dabei berücksichtigt. Manches Gebäude produziert dank Solarmodulen in der Fassade mehr Energie, als es verbraucht. Auch die Machbarkeitsstudie für Rottweil 2028 zeigt städtebauliche Potenziale auf, etwa die Belebung der Innenstadt, ökologisch innovative Nutzungen auf dem ehemalige ENRW-Gelände bis hin zu Impulsen für eine verdichtete Entwicklung der südlichen Mittelstadt.

"Gartenschauen sind Speerspitzen der Stadtentwicklung", betonte Schmidt, der das Projekt als Mitglied des Bauausschusses des Gemeinderats begleitet hat.

Auch ansonsten zeigt die sich BUGA fortschrittlich und versteht sich als Forum für Innovationen aus dem Ländle: Zwei Pavillons – einer aus Holz, einer aus Glas- und Kohlefasern – demonstrieren in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern neueste Techniken der Leichtbauweise. In der begleitenden Ausstellung entdeckten Teilnehmer der Rottweiler Exkursion übrigens eine Tafel mit dem Testturm als Beispiel.

Gleichzeitig fungiert die BUGA auch als Versuchsgelände für eine Zukunftstechnologie: Ein autonomes Shuttle dient als Postzusteller. "Bei der Bewerbung für die Landesgartenschau in Rottweil spielte Mobilität eine Schlüsselrolle. Autonomes Fahren könnte 2028 bereits so weit entwickelt sein, dass es auch im Verkehrskonzept entsprechend berücksichtigt werden sollte", findet Bürgermeister Christian Ruf.