Der Standort der Kreissparkasse in Rottweil. Der neuere Teil ist mit 1 beziffert. Der ältere Gebäudekomplex (2) wird saniert, daneben entsteht ein Neubau. Während der Bauzeit werden die Bankgeschäfte im Provisorium abgewickelt (6). Die bereits dort tätigen Mitarbeiter und jene aus dem Technischen Zentrum (7) werden später in der neu geschaffenen Zentrale (1, 2, 3) zusammengeführt. Zur besseren Orientierung haben wir auch die Tankstelle (4) und das Landratsamt-Hochhaus (5) mit Ziffern versehen. Foto: KSK

Bank saniert und erweitert Standort in Rottweil. Bürogestaltung soll Teamgeist und Kreativität fördern.

Kreis Rottweil - Die Kreissparkasse will mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Mit Sanierung und Erweiterung der Hauptstelle in Rottweil werden Mitarbeiter an einem Standort zusammengeführt. Abgerundet wird das Ganze durch eine moderne Bürogestaltung.

Nein, die Probleme des Landkreises, den dieser mit seinen eigenen Immobilien – vor allem mit dem in die Jahre gekommenen Hochhaus – in Rottweil hat, kann die Kreissparkasse nicht lösen, aber vielleicht erreicht sie durch ihr Großprojekt, dass der Landkreis in ein paar Jahren über weitere Optionen verfügt. Die Herausforderungen für beide Häuser sind dieselben. Die älteren Dienstgebäude müssen aufgrund mangelnder Bausubstanz, ausufernder Energiekosten und fehlenden Brandschutzes dringend saniert werden. Zudem sollen die auf mehrere Standorte verteilte Mitarbeiter an zentraler Stelle zusammengeführt werden.

Die Kreissparkasse ist entscheidende Schritte weitergekommen. Nach jahrelangen Vorüberlegungen wird nun ein Projekt angepackt, das nicht nur die Finanzierungsmarke des einstelligen Millionenbereichs überschreiten wird, sondern bis Anfang 2020 Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden und die Nachbarn des Sparkassenareals zwischen Königstraße, Marienstraße und Mittelstadtstraße haben wird. Über dieses Projekt hat der Vorstand mit Matthäus Reiser und Roland Eckhardt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten informiert.

Das Provisorium

Um für die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten gewappnet zu sein, werden die Bankgeschäfte ab Oktober für die Dauer von gut drei Jahren in einem Nebengebäude der Kreissparkasse getätigt. Das befindet sich in der Marienstraße. Eingerichtet wird dort eine Schalterhalle mit Selbstbedienungsterminals und eben allem, was man für das Kundengeschäft benötigt.

Das Bestandsgebäude

Das Gebäude in der Königstraße soll von Anfang Januar 2017 bis Ende 2019 saniert werden. Das Gebäude wurde Anfang der 70er-Jahre erstellt. Die Wärmedämmung hat sich aufgelöst, es regnet von oben und von der Seite in das Gebäude hinein. "Höchste Zeit zu handeln", so der Vorstand, auch aufgrund der Brandschutzbestimmungen. Das Gebäude wird entkernt und in der jetzigen Form neu aufgebaut. Es wird nicht höher, nicht breiter. Durch die energetische Sanierung erwartet man, 50 Prozent der jetzigen Betriebskosten einzusparen. Das wären jährlich 120 000 Euro.   Neubau Über der jetzigen Parkfläche an der Mittelstadtstraße soll zeitgleich ein mehrstöckiger Neubau entstehen, der an den bestehenden Komplex an der Königstraße angedockt wird. Beauftragt mit der Planung wurde das renommierte Büro Broghammer, Jana und Wohlleber aus Zimmern ob Rottweil.

Pfiffige Ideen kommen zum Tragen: Ein Eisspeicher mit einem Fassungsvolumen von einer halben Million Liter Wasser unterhalb des Gebäudes sorgt sommers wie winters für den Temperaturausgleich. Die Bürogestaltung ist offen und flexibel und soll Teamgeist und Kreativität fördern, so die Absicht, die von den Führungskräften begeistert aufgenommen worden sei, berichtet der Vorstand.   Parkplätze Die Bank schafft sowohl während der Bauphase als auch für die Zeit danach mehr Parkplätze. In der Übergangszeit sollen hinter dem "Technischen Zentrum", das sich in der Stadionstraße befindet, fast 100 Parkplätze entstehen. Davon werden 34 erhalten bleiben. Weitere 25 Parkplätze gibt es in einer neuen Tiefgarage. Dazu kommen weitere 40 neue Stellplätze im Freien.   Die Zusammenlegung Der Erbpachtvertrag mit dem Landkreis für das "Technische Zentrum" in der Stadionstraße läuft Ende 2023 aus. Die Mitarbeiter kommen dann in der Zentrale unter. Umziehen müssen dann auch die Mitarbeiter, die bislang in dem so genannten Provisorium ihrer Tätigkeit nachgegangen sind. Das sind die Abteilungen Personal sowie Aus- und Weiterbildung. Insgesamt betrifft dies 60 Angestellte.   Bäckerei und Bolzplatz Die Bäckerei Storz ist von den jetzigen Planungen nicht betroffen. Der Bolzplatz indes schon. Hier sei die Stadt am Zug. Sie müsste nun überlegen, wie man einen Ersatz schaffen kann, so der Vorstand.