Bischof Gebhard Fürst (Zweiter von rechts) segnet das neugebaute Gebäude der Edith-Stein-Schulen in Rottweil und richtet Worte der Dankbarkeit an die Schüler. Foto: Graf Foto: Schwarzwälder Bote

Einweihung: Klares Bekenntnis zu Sozialpädagogen und Heilerziehungspfleger

Anlässlich der Einweihungsfeier der Edith-Stein-Schulen in Rottweil segnete Bischof Gebhard Fürst das neugebaute Schulhaus.

Kreis Rottweil. Nachdem der bisherige Standort in der Johanniterstraße in Rottweil zu klein geworden war, hatte das "Institut für soziale Berufe" als Schulträger rund elf Millionen Euro, inklusive Zuschüsse, in den Neubau investiert. Das Stuttgarter Institut ist eine gemeinnützige GmbH, deren Gesellschafter sieben katholische Stiftungen und Verbände in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind.

Raphael Graf von Deym, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Instituts für soziale Berufe, sprach bei der Einweihungsfeier von einer "Investition in ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept". In dem Neubau befinden sich die Fachschule für Sozialpädagogik und die Fachschule für Heilerziehungspflege.

Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß hob in seinem Grußwort die zeitgemäße Ausstattung des Gebäudes hervor, und Architekt Hanns Jana überbrachte die Nachricht, dass der Bau eine Auszeichnung beim "Hugo-Häring-Preis 2020" des Bunds Deutscher Architekten, Landesverband Baden-Württemberg, erhalten habe.

Bischof Fürst wandte sich in seiner Ansprache an die Schüler und drückte seine Dankbarkeit darüber aus, dass sie sich dazu entschieden hätten, Sozialpädagogen und Heilerziehungspfleger zu werden. "Mit ihren künftigen Berufen tragen Sie dazu bei, dass aus verletzlichen Kindern starke Persönlichkeiten werden und Menschen eine Erfüllung finden können", sagte er.

Der Neubau am Rottweiler Wasserturm, zwischen Heerstraße und Hausener Straße, wird von 14 Klassen mit je 25 bis 30 Schülern mit Leben erfüllt. "Hier haben wir jetzt optimale Bedingungen", freute es Tom Dickmann, Leiter der Fachschule für Heilerziehungspflege.

Die großzügigen Räume ließen keine Wünsche offen: Alle Klassenräume seien digital ausgestattet, und das Erdgeschoss diene unter anderem als Treffpunkt für die Schüler. Dort finde sich neben dem Haupteingang eine Cafeteria mit Außenbereich, eine moderne Lehrküche sowie ein großer Saal. "Hier ist Platz für Begegnung, Tanz, Theater, Workshops und vieles mehr", sagte Cornelia Graf, Leiterin der Fachschule für Sozialpädagogik. Allerdings sei dies in Corona-Zeiten nur eingeschränkt möglich.

Nebenliegend seien Werk- und Kreativräume untergebracht. Im zweiten Obergeschoss vervollständigten eine große Bibliothek, ein Pflegefachraum und ein Ethikraum das Angebot. Platz gibt es also genug in dem Schulneubau, und die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ist sehr groß.

Bei der Einweihungsfeier besonders hervorgehoben wurde der neue "Raum der Stille" mit einer ungewöhnlichen Kreuz-Interpretation der Künstlerin Angela Flaig. Diese hat vier quadratische Flächen mit Distel- und Waldrebensamen so angeordnet, dass sich daraus im Inneren ein Kreuz ergibt.