Das Schweizer Zugmaterial wird Ende kommenden Jahres von der Gäubahn verschwinden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gäubahn: IC wird technisch umgerüstet und erreicht dann Zürich

Kreis Rottweil (az). Sind die Züge der Schweizerischen Bundesbahnen auf der Gäubahn bald verschwunden? Voraussichtlich ab Ende kommenden Jahres wird das so sein, bestätigt das Verkehrsministerium in Stuttgart auf Anfrage unserer Zeitung.

Voraussichtlich ab Ende 2019 verkehren nur noch Intercity-2-Züge der Deutschen Bahn auf der Relation Stuttgart-Zürich. Dann nämlich sollen die ICs technisch so aufbereitet sein, dass sie bis nach Zürich durchfahren können. Bislang ist das nicht der Fall. Daher wird noch das SBB-Wagenmaterial gebraucht. Hintergrund ist, dass den neuen DB-Zügen (IC2) bislang das Zugsteuerungssystem ETCS fehlt, so das Ministerium. Das benötigten sie, um in der Schweiz fahren zu dürfen.

Deshalb müssten Fahrgäste der IC2-Züge, die nach Zürich wollten, bisher in Singen in einen Schweizer Zug umsteigen. Das bedeute sieben zusätzliche Minuten. Damit gehe bislang nur jede zweite Verbindung direkt in die Schweiz – eben jene, auf denen die SBB-Züge fahren.

Der DB sei 2013 bewusst gewesen, dass ETCS für die Schweiz benötigt werde, erläutert das Ressort. Allerdings stellten die Schweizer viele Spezifikationen des Systems auf, so dass der Hersteller Bombardier dies für die erste Lieferung der IC2 nicht mehr habe umsetzen können. Ab Mitte des Jahres sollten alle IC2 umgerüstet sein, sodass die Züge der SBB nicht mehr aushelfen müssen und ab Ende 2019 auf der Gäubahn jeder (IC2-) Zug zu den Eidgenossen durchrollen kann.