Sie setzen den symbolischen Spatenstich zur DHG-Sanierung (vorne von links): Anwohnerin Maria Binder, die einst selbst am DHG ihr Abitur machte, Bürgermeister Christian Ruf, Elternbeiratsvorsitzende Elke Reichenbach, OB Ralf Broß, Landrat Wolf-Rüdiger Michel, der als "Anwohner" das benachbarte Gesundheitsamt vertritt, Schulleiter Stefan Maier, dahinter Fachbereichsleiter Bernd Pfaff, der ehemalige Schulleiter Paul Bauer und Hochbauamtsleiter Erik Fiss. Foto: Otto

DHG-Schüler fühlen sich in Containern wohl. Investition liegt bei 14,1 Millionen Euro.

Rottweil - Vom maroden Schulgebäude hinein ins "fliegende Klassenzimmer" – die Schüler finden die neue Situation am Droste-Hülshoff-Gymnasium jedenfalls "super", wie sie sagen. Der große Um- und Neubau des DHG hat offiziell begonnen, die Container sind in Betrieb. 14,1 Millionen Euro werden investiert.

Mit einem symbolischen Spatenstich läutete Oberbürgermeister Ralf Broß gestern gemeinsam mit weiteren Vertretern der Stadtverwaltung, der Schulleitung, des Elternbeirats und der Anwohner dieses "wichtige und langfristige Großprojekt" ein. Broß begrüßte auch die Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat, die für die Maßnahme grünes Licht gegeben haben.

Über Jahre hinweg war die dringend notwendige DHG-Sanierung Thema am Ratstisch. Man habe auf den richtigen Moment gewartet, um ein Projekt dieser Dimension finanzieren zu können. Ziel sei eine schlanke Lösung gewesen – sowohl finanziell, als auch was den zeitlichen Aspekt angeht, so Broß.

Investition bei 14,1 Millionen Euro

Das Gesamtvolumen der Investition liegt bei 14,1 Millionen Euro. Ein Zuschuss von 1,68 Millionen Euro fließt aus dem Schulsanierungsprogramm des Landes, für den Teilneubau ist ein weiterer Zuschuss von 1,2 Millionen Euro beantragt. Die Planung und Umsetzung des Bauprojekts sei eng mit der Schule abgestimmt worden, "denn wir greifen minimal in den Schulalltag ein", scherzte Broß.

Schulleiter Stefan Maier zeigte sich angesichts der Mammut-Sanierung bei laufendem Betrieb gelassen. Die Container vor dem Schulgebäude, die der OB wegen ihrer Mobilität als "fliegende Klassenzimmer" bezeichnete, seien von zehn Klassen planmäßig bezogen worden, Beschwerden habe es noch keine gegeben - im Gegenteil: "Es ist warm, es ist gemütlich, die Zimmer sind technisch voll ausgestattet. Manche sagen, die Container sind besser als manches Klassenzimmer." Viele Schüler taten in der Pause ebenfalls ihre Meinung kund: Ringsum gab’s den Daumen hoch für das Provisorium. Und spätestens das Abitur könne man dann ja in den neuen Räumen schreiben.

Hochbau-Abteilungsleiter Erik Fiss umriss den Bauablauf: Der so genannte "Gebäudeteil B" ist bereits leer geräumt, wird nun von der veralteten Haustechnik und vielem mehr befreit, dann energetisch saniert und neu ausgebaut.

Ist dieser Gebäudeteil im Frühjahr 2021 fertig, folgt laut Fiss der "Wechselgalopp" in den Containern: Die Schüler dort ziehen ins sanierte Gebäude, dafür ziehen Lehrer, Verwaltung und andere Klassen in die Container, um bis Sommer 2022 Platz für den nächsten Bauabschnitt zu machen. Anschließend entsteht auf dem jetzigen Containerstandort bis Ende 2023 der Teilneubau. Und zu guter Letzt wird der hintere Gebäudeteil aus dem Jahr 1979 rückgebaut, erläuterte Fiss.

Die ganze Umgestaltung erfordere natürlich zudem einen komplett neuen Außenbereich. Fiss versprach eine "schöne Anlage mit hoher Aufenthaltsqualität".

Der Baustart bringe nun nicht nur für den Schulbetrieb Einschränkungen mit sich, so Oberbürgermeister Broß. Auch auf die Anwohner kämen Beeinträchtigung zu. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass alles im zeitlichen Rahmen abläuft. Ende 2024 soll das Großprojekt abgeschlossen sein.