Zeitzeugen der KWS-Entwicklung im Gespräch über die Schule vor 65 Jahren. Foto: Graner Foto: Schwarzwälder Bote

Feierstunde: Zeitzeugen blicken zurück auf den Umzug vom Kriegsdamm ins Himmelreich / Offen für Entwicklungen

Rottweil. Das Bild ist stark: "Wir sind vom Kriegsdamm ins Himmelreich gekommen", sagt Ulrich Dorn. Der Mediziner war eines jener Kinder, die zur Einweihung der Konrad-Witz-Schule (KWS) 1953 ein Gedicht vortrugen. Am Freitag erinnert er im Musikpavillon an den Umzug von der marode gewordenen Schule neben der Predigerkirche in die neue, moderne Schule, die mit ihrem Pavillon-Konzept damals einen neuen Weg beschritt.

Die KWS feiert Geburtstag an diesem Wochenende. Lehrer, Wegbegleiter, Ehemalige halten Rückschau, zeigen aber auch, was die Gegenwart fordert und die Zukunft vorhält.

Begrüßt werden die Gäste von einem Blechbläserquartett der Stadtkapelle. Der feierlichen Eröffnung folgt die Begrüßung durch Konrektorin Stefanie Heß, die das Kürzel "KWS" mit anderen Inhalten hinterlegt. Ob "kreativ, wissenshungrig und sportlich", "Komm’, wir starten" oder der zum offiziellen Motto gewordene Satz "Kinder werden stark": In jedem Begriff steckt viel Konrad-Witz-Schule. Das kommt nicht von selbst. So erinnert Bürgermeister Christian Ruf an die rasante Entwicklung der Schülerzahlen und die Veränderung pädagogischer Herausforderungen. Die KWS habe sich mit dem Ganztagesangebot der Umsetzung des Werkrealschulkonzepts und seit 2015/16 auch als Gemeinschaftsschule "in der Rottweiler Schullandschaft hervorragend etabliert".

Geschenk der Stadt

Als Geburtstagsgeschenk hat der Bürgermeister das Wort, auf die 3000, beziehungsweise aktuell 5000 durch Spenden und Aktionen zusammengekratzten Euro für die Kletteranlage noch einmal 8000 Euro draufzulegen – "und wir bezahlen auch das Aufstellen!"

Schulamtsdirektorin Sabine Rösner gleicht die Anforderungen an Schule, "Bewährtes zu erhalten, Entwicklungen gegenüber offen zu sein und sich maßgeblich daran zu beteiligen, ja anzustoßen" ab: "All dies ist der Konrad-Witz-Schule in den vergangenen 65 Jahren gut gelungen." Das geht nicht ohne besonderen Einsatz und ein engagiertes, konstruktives, kreatives Miteinander, das Elternbeiratsvorsitzende Gabi Hils beschreibt. Auch Rektor Willi Schmidt wird darauf hinweisen und die nötige Beharrlichkeit anfügen. Zuvor aber gibt es Musik. Der Mädchenchor präsentiert unter der Leitung von Andreas Puttkammer ein feines, epochenüberspannendes Programm, die Musiker Juan-Martin Bustamente und Edgar Bühler, als ehemalige Schüler des KWS beste Beispiele dafür, wie positiv Lebenswege sich entwickeln können, steuern begeisternde Performances bei.

Und dann sind da die Zeitzeugen, die von Schule vor 65 Jahren berichten, von Strenge und Streichen, von Lehrerpersönlichkeiten, die doch den Grundstein gelegt dafür haben, dass die Kinder von damals heute als Pensionäre auf der Bühne im Musikpavillon auf erfolgreiche Biografien zurückblicken können.