Robinien und Eschen müssen aus Sicherheitsgründen für Menschen und Verkehr weichen. Foto: Martina Coluccia Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Stadt und Straßenmeisterei Rottweil sorgen für Verkehrssicherheit / Ganze Baumreihe wird abgeholzt

In der Balinger Straße in Rottweil werden seit Freitagmorgen Robinien und Eschen abgeholzt. Laut Stadt stellen sie eine Gefahr für Radfahrer und Fußgänger dar. Unser Leser Heinz Rieger sieht das anders.

Rottweil/Zimmern. "Wenn bald Schneedruck auf die Bäume kommt, könnten sie umstürzen und Menschen verletzen, oder im schlimmsten Fall sogar töten", sagt Kurt Faupel, der bei der Stadt Rottweil für Grünanlagen zuständig ist. Die zwei Spuren hinter der Leitblanke, die früher als Bundesstraße in Richtung Innenstadt führten, dienen heute als Rad- und Fußweg; Autos befahren nur noch die zwei Spuren links daneben.

Die Landstraße gehöre dem Land Baden-Württemberg, sagt Steve Bippus, Stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Rottweil, die in Zimmern stationiert ist. Da die Straßenmeisterei eine Außenstelle des Landratsamts sei, wäre diese für Unterhaltungsarbeiten zuständig. "Dazu gehört auch die Verkehrssicherheit", erläutert Bippus. Auf Wunsch der Stadt Rottweil habe man dann die Maßnahmen gestartet. "Uns betrifft nur der untere Teil der Balinger Straße – ab der 30er-Zone vor der scharfen Kurve", erklärt Faupel.

"Wir müssen die Sicherheit wahren", äußert Bippus. "Viele Äste sind abgebrochen, manche Teile der Bäume sind bereits komplett abgestorben und deshalb sehr brüchig." Faupel ergänzt: "Manche Robinien und Eschen sind nicht mehr zu retten."

Die Baumpflegefirma Niefer aus Villingendorf übernimmt die Verkehrsicherheitsmaßnahmen und arbeitet seit Freitagmorgen am oberen Teil der ehemaligen Bundesstraße. Die Arbeiten werden laut Faupel sicher noch bis Ende nächster Woche andauern; genaueres könne er es nicht sagen. Kommende Woche werden die Bäume weiter abgeholzt und im nächsten Schritt wird der Bereich nochmals kontrolliert, erklärt Faupel. "Wir prüfen genau, welche der Bäume noch abgeholzt werden müssen, weil sie befallen, bereits abgestorben sind oder ob von ihnen eine Gefahr ausgeht."

Leser: Robinien gesund

"Wäre es ein begründeter Fall, würde ich keinen Ton sagen", meint Heinz Rieger, Leser unserer Zeitung, ihm waren die Bauarbeiten aufgefallen. "Wenn man aber eine Reihe von Bäumen niedermacht, die seit Jahrzehnten dasteht, weil ein Ast runtergefallen ist, kann ich das nicht nachvollziehen." Rieger betont, dass ständig über Klimaschutz gesprochen werde, aber man dann Bäume, die CO2 produzieren und gesund sind, abholze. "Bei Eschen sage ich nichts, wenn die von einem Pilz befallen sind, ist das etwas anderes", sagt Rieger." Aber die Robinien leiden unter keinem Pilzbefall – sie sind gesund."

Faupel sieht das anders, für ihn sei es erste Priorität, Menschenleben zu sichern.