Betreuung: Achert-Schule blickt auf 15 Jahre Kooperation

Rottweil. Der Ausbau der Ganztagsbetreuung ist ein Thema, das inzwischen so gut wie in jeder Schule angekommen ist. Das Angebot wird immer vielfältiger: Dahinter steckt mehr als Hausaufgabenhilfe. Vor allem für die Kinder mit größerem Förderbedarf ist professionelle Unterstützung auch außerhalb der Schulzeit wichtig, heißt es in einer Pressemitteilung der Rottweiler Achert-Schule.

Mit der Stiftung Lernen – Fördern – Arbeiten, dem Kreis Rottweil und der Stadt Rottweil hat sich die Schule deshalb zuverlässige Partner ins Boot geholt. Nun feiert die Kooperation ihr 15-jähriges Bestehen – und die Akteure ziehen eine positive Bilanz.

"Das familienunterstützende Betreuungsangebot ist ein Erfolgsmodell", sagt Tamer Öteles, Vorsitzender der Stiftung. Es sei eine besondere Säule, die parallel zum Ganztagsangebot aufgebaut worden sei, erklärt Schulleiter Stephan Keßler. "An der Achert-Schule unterrichten wir in kleinen Klassen Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten beim Lernen und dementsprechend einen Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot haben." Es seien Kinder mit Lernbehinderungen und Autismus-Spektrum-Störungen, Kinder, die emotional und sozial sehr belastet seien. "Viele von ihnen brauchen eine besonders intensive Betreuung und Unterstützung", betont Keßler.

Diese Möglichkeit gibt es nun seit 15 Jahren im Rahmen der Kooperation. Parallel zum Ganztagsangebot können zehn Schüler in einer altersgemischten Hortgruppe an bis zu fünf Tagen in der Woche besonders intensiv betreut werden. "Da ist eine kontinuierliche Arbeit mit den Kindern möglich. Man stellt strukturierten Alltag für die Schüler her, denn unsere Kinder brauchen viel Struktur, Halt und Orientierung", weiß Keßler. Das bestätigt Annika Fleig von der Stiftung, die seit Anfang März die Gruppe betreut: "Bei uns spielen die Rituale eine ganz wichtige Rolle, ob beim gemeinsamen Mittagessen oder bei der Freizeitgestaltung." Montags gehen die Kinder ins Aquasol, freitags wird gemeinsam gekocht. "Auch Entspannungs- und Kreativangebote kommen gut an", stellt Fleig fest. Und: "Ich habe das Gefühl, das fruchtet."

Der Kreis Rottweil und die Stadt Rottweil unterstützen die Maßnahme finanziell. "Wir schätzen die Projekte sehr", sagt Sozialdezernent Bernd Hamann. Er weiß, dass das familienunterstützende Betreuungsangebot einen starken präventiven Charakter hat. Bürgermeister Christian Ruf geht es darum, dass hier das Leitbild "familienfreundliche Stadt" gelebt wird. Er sieht darin einen wichtigen Baustein.