Die Kinder dürfen ein Kopfstück und einen Glockenriemen überziehen und schon mal das Jucken üben. Foto: Kindergarten Foto: Schwarzwälder-Bote

Brauchtum: Altstädter Zunft bringt Kindern Tradition näher

Rottweil. Die Fasnet naht in großen Schritten. Für viele ist sie eines der wichtigsten Feste des Jahres. Aus diesem Grund ist in den Kindergärten und Schulen der Stadt die Fasnet ein häufiges Thema in der Zeit zwischen Dreikönig und dem "Schmotzigen".

In den vergangenen Tagen erhielt die Narrenzunft Rottweil-Altstadt gern gesehenen Besuch in ihrer Narrenstube. Aufgeteilt in Gruppen, kamen rund 150 Kinder aus den Kindergärten Altstadt und Göllsdorf sowie aus der Grundschule am Dissenhorn, um einen tieferen Einblick in den Ablauf der Rottweiler Fasnet zu bekommen.

In der Narrenstube gab es nicht nur einen Querschnitt durch die Rottweiler Kleidle zu bestaunen, die altbewährten Spezialisten der Kabiszunft Klaus Bauer, Eberhard Wucher und Georg Armleder demonstrierten auch alle wichtige Höhepunkte der gesamten Fasnet.

So erlebten die Kinder etwa, was ein Abstauber eigentlich genau macht, welchen historischen Hintergrund das Ausschellen hat oder warum die Glocke und die Stimme des Ausschellers laut zu sein haben. Tipps zum Verkleiden für den Sonntagnachmittagsumzug wurden begierig aufgenommen, und die Kinder konnten, zumindest mit einem Bajasshut und einem Wedel ausgestattet, den Umzug gleich mal "live" ausprobieren.

Kinderrössle sind heiß begehrt

Voll in Fahrt kamen die Kinder laut Mitteilung, als ihnen die Narrentypen präsentiert wurden. Die "Insider" waren gleich in ihrem Element, aber auch die Kinder, die neu zugezogen sind oder in deren Familien Fastnacht bisher wenig bekannt war, wurden mehr und mehr in den Bann dieses Rottweiler Brauchtums gezogen.

Wer wollte, konnte auch mal ein Kopfstück und einen Glockenriemen überziehen und schon mal das richtige Jucken üben. Heiß begehrt waren die bereit gestellten Kinderrössle. Viel Begeisterung löste auch die kleine Gesangsrunde mit den traditionellen Heischeversen aus, ehe eine von der Zunft spendierte Brezel den Besuch abschloss.

Leuchtende Kinderaugen seien ein verdienter Lohn für die anstrengende, aber äußerst lohnenswerte Arbeit der drei Zunftmannen gewesen.