Steinmetz und Restaurator Klaus Locher sichert den Portalbogen. Man sieht deutlich an den Rissen, wie sich die Wände nach außen bewegen. Foto: Hildebrand Foto: Schwarzwälder-Bote

Portalbogen mit Spezialmörtel gesichert

Von Berthold Hildebrand

Rottweil. An der Kapelle neben der Kreuzung Hausener Straße/Heerstraße wird derzeit gearbeitet.

Die Kapelle ist, so wie sie sich heute zeigt, wohl nach dem Dreißigjährigen Krieg an der Stelle einer früheren Kapelle von 1448 neu gebaut und später auch renoviert worden. In den zurückliegenden Jahren haben sich die Außenwände nach außen bewegt, was man an den Rissen im Mauerwerk sehen kann. Der Portalbogen aus rotem Sandstein hat dadurch an Spannung verloren, so dass die Gefahr bestand, dass der Schlussstein mit der Jahreszahl 1765 herausbrechen könnte.

In der Vergangenheit wurden immer wieder Rettungsversuche unternommen. Man hat Holzkeile in die entstandenen Lücken getrieben und so gehofft, die Festigkeit wieder zu erreichen. Leider vergebens.

Nun wurde der Boden aufgegraben und das Fundament verstärkt. Gleichzeitig wurden die Risse im Bogen fachmännisch mit Spezialmörtel verfüllt.

Die Arbeit an Scherers Kapelle ist damit aber eigentlich noch nicht abgeschlossen: Die Dachrinne ist mit Blättern verstopft, der Anstrich müsste Innen und Außen erneuert werden. Und auch die eiserne Wetterfahne in Gestalt einer Madonna im Strahlenkranz musste dringend restauriert werden.

Um die weitere Sanierung dieser historischen Kapelle an diesem viel frequentierten Ort wollen sich nach abgeschlossener Grundsicherung nun die Mitglieder der Friseurzunft als Nachfolger der Scherer und Bader zusammen mit der Kirchenverwaltung kümmern. Schon in absehbarer Zeit soll es damit los gehen.