Derzeit ist Rasen vor der Unterführung nach Göllsdorf aufgrund der Baustelle kaum möglich. Für die Zukunft wird über eine mobile Messanlage nachgedacht. Foto: Schmidt

Ortschaftsrat schaut auf den Tacho der Autofahrer: Mobiles Messgerät kommt probeweise zum Einsatz.

Rottweil-Göllsdorf - Der Verkehr ist in Göllsdorf nicht nur in Zusammenhang mit der Böhringer Steige ein Thema. Manchem geht es auch im Ort nicht schnell, langsam oder weit genug.

Die Geschwindigkeit war erneut ein Thema im Ortschaftsrat Göllsdorf. Auf der Rottweiler, der Feckenhausener, der Württemberger Straße oder auf der derzeit bestehenden Umleitungsstrecke im Wohngebiet werde nach dem Eindruck der Räte und Bürger oftmals zu schnell gefahren. Um zumindest die Situation in der Feckenhausener Straße zu entschärfen, waren vor einigen Jahren Randinseln geschaffen worden.

Für einen Anwohner, der sich im Ortschaftsrat zu Wort meldete, war dieser Versuch aber "ein Schuss in den Ofen". Jeder wolle möglichst vor dem Gegenverkehr die Schikanen überwinden oder bremse geräuschvoll ab. Doch insbesondere nachts werde die Strecke zum Nürburgring: "Die fahren dann weit über 80 Stundenkilometer." Ein Starrenkasten wäre "sinnvoller" gewesen, als diese Randinseln, schimpft der Bürger.

Indes, den Starrenkasten haben die Räte nicht für die Feckenhausener Straße im Blick, sondern für die Rottweiler Straße. Um die einzige Ampel im Ort vor der Rotphase zu erreichen, werde kräftig Gas gegeben, beobachten die Räte. Völlig unnötig, merkte Ortsvorsteher Wolfgang Dreher an, da die Ampel durch eine Induktionsschleife gesteuert werde.

Im März ist das Verkehrsaufkommen acht Tage lang gemessen worden, berichtete der zuständige Fachbereichsleiter Bernd Pfaff. 5000 Fahrzeuge würden pro Tag die Unterführung Richtung Altstadt passieren. Aber die gemessenen Geschwindigkeitsüberschreitungen rechtfertigten aus seiner Sicht keine Blitzanlage.

Eine mögliche Problemlösung brachte Pfaff dennoch mit in die Sitzung. Mit dem mobilen Geschwindigkeitsmessgerät, das die Stadt vor einiger Zeit angeschafft habe, seien gute Ergebnisse erzielt worden. Nach dem ersten Wert würden 99 Prozent der Autofahrer ihr Tempo reduzieren. Finanzierbar wäre das Messgerät für die Ortschaft auch, sagte Dreher. Die 2500 Euro Anschaffungskosten könnte aus dem Göllsdorfer Haushalt geleistet werden. Die Resonanz der Ratsmitglieder reichte von "guter Idee" bis "ich trau der Sache nicht ganz".

Probeweise soll nun das Rottweiler Gerät für einige Zeit installiert werden. Sollte es sich bewähren, leistet sich Göllsdorf dann vielleicht auch eines.