Burgruine Herrenzimmern. Foto: Archiv

Rottweil ist Ausgangspunkt und Ziel der 31,5 Kilometer langen Rad-Tour "Burgen am oberen Neckar". 

Schwarzwald-Baar-Kreis/Kreis Rottweil - Vorbei an den "Burgen am oberen Neckar" führt die Route von Rottweil über Neckarburg, Talhausen und Butschhof nach Irslingen und über Römerhof, Göllsdorf zurück nach Rottweil.

Die leichte Tour führt vom Rottweiler Bahnhof aus auf dem Neckartal-Radweg vorbei an imposanten Burgruinen, steigt vor Epfendorf im malerischen Tal der Schlichem auf die Höhe und führt – ab Irslingen über den Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg – wieder zurück nach Rottweil.

"Begehbares Geschichtsbuch"

Die Kreisstadt Rottweil zählt zu den interessantesten Ausflugszielen im oberen Neckarraum. Die "älteste Stadt Baden-Württembergs" führt ihre Gründung auf die Römer zurück. Im Stadtkern hat Rottweil sein historisches Gepräge bewahrt. Stattliche Bürgerhäuser und prächtige Kirchen erinnern an die stolze Vergangenheit der ehemaligen Reichsstadt. Als "begehbares Geschichtsbuch" lädt die Stadt mit einer Fülle von Kulturdenkmalen zu kurzweiligen Reisen in die Vergangenheit ein. Neben den Hauptkirchen gehören das Dominikanermuseum (mit den Relikten des römischen Rottweil) und das Stadtmuseum zum Pflichtprogramm. Deutschlandweit bekannt ist Rottweil als Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet.

Das Dominikanermuseum bietet in der Abteilung "Arae Flaviae – römisches Rottweil" Einblicke in die römische Vergangenheit der ältesten Stadt Baden-Württembergs. Das außergewöhnliche Orpheus-Mosaik (zweites Jahrhundert nach Christus) ist das Glanzstück der Ausstellung.

Die "Sammlung Dursch – sakrale Kunst des Mittelalters", die etwa 180 Holzbildwerke und Tafelmalereien schwäbischer Bildhauer umfasst, gilt als eine der bedeutendsten Kollektionen mittelalterlicher Kunst in Baden-Württemberg.

Im "Kunst Raum Rottweil – Museum der Gegenwart" werden regelmäßig Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr; www.dominikanermuseum.de.

Die Burgruinen

Die Burgruine Neckarburg liegt malerisch auf einem langgestreckten Umlaufberg in einer Neckarschleife inmitten eines Naturschutzgebiets. Die 793 erstmals urkundlich erwähnte Neckarburg gilt als eine der ältesten Befestigungsanlagen des Landes. Die heute sichtbaren, hoch aufragenden Mauerteile stammen von einem schlossartigen Neubau aus der Renaissancezeit. Als Rest eines abgegangenen Burgweilers hat sich hinter der Ruine auf einer Wiese die 1769 umgebaute Michaelskapelle erhalten. Unterhalb der Burgruine überbrückt eine gedeckte Holzbrücke den Neckar. Zur Ruine führt ein kurzer kindgerechter Fußweg.

Die Umlaufberge "Bergle" und "Schlossberg" gelten als eindrucksvollste Umlaufberge im oberen Neckartal. Der Fluss hat sich schluchtartig etwa 150 Meter tief in die Muschelkalkschichten eingeschnitten, wobei sich steile Ufer und flache Gleithänge bildeten. Die Einbuchtungen verstärkten sich im Laufe der Zeit, so dass die Neckarschlinge an der engsten Stelle durchbrach.

Das Ortsbild von Talhausen ist geprägt von den großen Bauten der Schönborn’schen Kunstmühle. Auf der anderen Uferseite des Neckars sind die schroffen Aussichtsfelsen des Tiersteins zu sehen.

Östlich des Dorfes Herrenzimmern liegen auf einem von tiefen Schluchten umgebenen Bergsporn die imposanten Ruinen der Burg Herrenzimmern, ehemals Stammsitz der Familie der Grafen von Zimmern. Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt die Burg dem Wiederaufbau nach einem Brand zu Beginn des 16. Jahrhundert. Vom Palas der Burg stehen heute noch große Teile der wuchtigen, bis zu vier Stockwerke hohen Umfassungsmauern.

In der ehemaligen Burgkapelle befindet sich ein Jakobus-Relief des Rottweiler Künstlers Tobias Kammerer. Auf dem Burggelände befindet sich ein Festplatz mit Schutzhütte, Brunnen und Grillmöglichkeit (Reservierung über die Gemeindeverwaltung). www.boesingen.de.

Im wildromantischen Schlichemtal liegen auf einem Umlaufberg die sehenswerten Ruinen der Burg Irslingen, einst Stammsitz der in der Stauferzeit zu Macht und Ansehen gelangten Herzöge von Urslingen. Von der Burg, die Anfang des zwölften Jahrhunderts erbaut wurde, sind noch ansehnliche Reste der Ringmauer mit Schießscharten und Ansätzen der einstigen Halbschalentürme erhalten (Zugang über Fußpfad vom Butschhof aus). Vom Ramsteiner Felsen bietet sich den Radwanderern ein prächtiger Blick hin zur Ruine Irslingen und über den alten Schlichemlauf.

Tipp:

Naturlehrpfad bei Göllsdorf: Start des Rundweges ist bei der Mündung der Prim in den Neckar. Er führt von Rottweil über Göllsdorf nach Feckenhausen und zurück.

Infos zur Strecke:

Die Tour ist 31,5 Kilometer lang, der höchste Punkt liegt bei 641 Metern über dem Meer. Gestartet wird auf 563 Meter Höhe, der Gesamtanstieg beträgt 365 Meter.