Ab Mai soll in Rottweil ein solcher Anhänger den Verkehr kontrollieren. Foto: Vitronic

Empörte Reaktionen auf Adens Vergleich mit Landminen. Mobiler Blitzer wird angeschafft.

Rottweil - Die Stadt Rottweil rüstet auf - und schafft nun tatsächlich eine mobile Radarfalle an. Der Anhänger könnte ab Mai im Einsatz sein. In der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses gestern Abend mahnte Oberbürgermeister Ralf Broß allerdings zunächst zur Abrüstung.

Vergleich mit Landminen

Es war FDP-Stadtrat Gerhard Aden, der mit seinen Äußerungen bei den übrigen Mitgliedern des Gremiums nicht nur für Kopfschütteln, sondern für Unmut sorgte. Auf Kosten unachtsamer Bürger wolle die Stadt ihren Haushalt sanieren, begründete er die ablehnende Haltung seiner Fraktion und damit seine Gegenstimme, die gestern Abend die einzige blieb. Die Anlage zur Tempoüberwachung sei eine "Lizenz zum Geld drucken".

Er bezweifle, dass die anderen Stadträte der Anschaffung zustimmen würden, wenn da nicht die in Aussicht gestellten Einnahmen aus den Bußgeldern wären. Als es Aden dann noch gelang, das Gerät zur Verkehrsüberwachung mit Landminen zu vergleichen, platzte manchem der Kragen - und Broß forderte die "begriffliche Abrüstung".

Kein Verständnis für Populismus

Es gehe um die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer, rief Hubert Nowack (Grüne) in Erinnerung, und auch Pascal Schneider (CDU) stellte klar, dass Tempokontrolle vor Schulen, Kindergärten oder Seniorenheimen durchaus Sinn mache.

Kein Verständnis zeigte auch Jürgen Mehl (SPD+FFR) für Adens "Populismus-pur-Position". Dass die Verkehrsüberwachung der Haushaltssanierung dienen solle, sei eine ungeheuerliche Annahme. Vielmehr habe die Verkehrssicherheit, der Schutz der Kinder oberste Priorität.