Jugendliche jagen Pokémon mit ihren Smartphones. Foto: Nagi

Kleine Monster auch in Rottweiler Innenstadt. Arenen am Alten Rathaus oder beim Landratsamt.

Rottweil - Seit letzter Woche erobern sie die Straßen und treiben Jung und Alt in Scharen nach draußen: die Monster des Nintendo-Klassikers Pokémon. In der Smartphone Version "Pokémon Go" gilt es, die kleinen Monster mit Hilfe der Kamera des Handys einzufangen.

Plötzlich erscheinen sie in der heimischen Umgebung, so auch in der Rottweiler Innenstadt. An vielen sogenannten "Poke-Stops" kann man sich die Bälle holen, mit denen man die Pokémon einfängt. "Am besten geht man in die Stadt, in den Dörfern ist fast nichts los", empfiehlt die 16-jährige Kimberly.

Dort gibt es auch die Arenen, in denen man gegeneinander kämpfen kann. Solche Arenen findet man in der Nähe von Sehenswürdigkeiten, in Rottweil zum Beispiel am Alten Rathaus oder beim Landratsamt. "Wir treffen uns eigentlich jeden Tag mit Freunden und laufen gemeinsam zu Arenen", erzählen Fabian, Laurin und Maurice, die auf die Realschule in Rottweil gehen.

Dass das Spiel auch negative Seiten hat, wissen Julius, Tom und Adrian von der Waldorfschule. "Man achtet ja gar nicht mehr auf die Umgebung, wenn man die ganze Zeit auf sein Handy schaut", sagt Tom.

Zuletzt waren immer wieder gefährliche Unfälle wegen Unachtsamkeit in den Schlagzeilen. "Außerdem finde ich es nicht so toll, dass die App meinen Standort überwacht", sagt Adrian. Trotzdem kennen die drei Schüler den Hype um das Spiel. "Mein Bruder ist mal drei Tage am Stück mit seinen Freunden Pokémon jagen gewesen – sie sind 50 Kilometer gelaufen", erzählt Julius. Auch das Gebäude der Agentur "teufels" erfreut sich dank des Pokémon-Hypes großer Beliebtheit. Direkt vor der Agentur liegt ein sogenannter "Poke-Stope" am Duttenhofer-Denkmal. Seitdem pilgern viele Spieler dort hin, direkt vor den Augen der Mitarbeiter der Agentur. "Wir haben sogar Pokémon bei uns in der Agentur gefunden", sagt Kevin Kummer. Ganz in der Nähe in Richtung Kraftwerk befindet sich außerdem eine Arena.

Tobias, Paul, Mikail und Noah sind auch gerade auf der Suche nach neuen Poke-Stops. Zu viert laufen die Schüler des Leibniz-Gymnasiums nebeneinander auf dem Bürgersteig, jeder schaut ins Handy. "Am Bahnhof und am Stadtgraben kann man gut Pokémon fangen", wissen sie.