Das löchrige Pflaster wird unter anderem auf dem Gehweg in der Bruderschaftsgasse neu verfugt. Foto: Otto

Fachfirma bessert großflächig aus. Teil des Gesamtkonzepts zur Sanierung im Heiligen-Kreuz-Ort.

Rottweil - "Das ist ein Geheimrezept", schmunzelt Joachim Eberhardt auf die Frage, welches Material er da in die sauber ausgeputzten Fugen des lädierten Rottweiler Pflasters einarbeitet. Seine Fachfirma ist seit Dienstag dabei, in der Innenstadt für einen besseren Tritt zu sorgen.

Zunächst geht es den alten Fugen – beziehungsweise, dem, was von ihnen übrig ist – an den Kragen: Mit Unterstützung des Betriebshofs und einem Hochdruckgerät werden die alten Reste entfernt, dann werden die Fugen mit 800 Grad Hitze "ausgebrannt", um möglichst viele organische Stoffe zu entfernen, wie Eberhardt erklärt.

Frostschäden vermeiden

Diese seien nämlich besonders frostanfällig, sprich, sie nehmen Wasser auf, das dann bei Minusgraden gefriert und für Schäden sorgt. Anschließend wird die neue Fugenmasse großflächig eingearbeitet, die dann wieder für ein geschlossenes und möglichst ebenes Gesamtbild sorgt.

In den nächsten Tagen werden die Arbeiten Stück für Stück fortgesetzt: Laut Angaben der Stadtverwaltung stehen Gehwegflächen entlang der Bruderschaftsgasse bis hinunter zum Friedrichsplatz, der Gehweg vor den Gebäuden Kriegsdamm 1 bis 3 sowie Pflasterrinnen in der Schlachthausstraße und der Neutorstraße auf dem Plan.

Am Montag soll der breite Gehweg am Friedrichsplatz vor den Gebäuden 10 bis 16 neu verfugt werden. Dort sitzt es sich auf den Gartenstühlen der dortigen Lokalitäten mitunter sehr wackelig. Fachmann Joachim Eberhardt schätzt den Gesamtumfang der Pflasterarbeiten auf 700 bis 800 Quadratmeter.

Die Maßnahme ist Teil des großen Erneuerungskonzepts im Heilig-Kreuz-Ort. Die Gassen, die in den nächsten Jahren ohnehin von Grund auf saniert und – wie bereits in der Engelgasse und einem Teil der Schulgasse geschehen – mit einem Asphaltband versehen werden, werden bei den jetzt laufenden Arbeiten ausgespart. Die neuen Fugen sind keineswegs als Provisorium, sondern als dauerhafte Lösung gedacht, erklärt die Stadtverwaltung.

Die tiefen Löcher, die sich derzeit oberhalb des Neuen Rathauses auftun, haben übrigens nichts mit der Pflastersanierung zu tun. Nach Informationen der Stadtverwaltung ist die Telekom hier mit dem Ausbau des Breitbands in der Innenstadt befasst.