Wieder entdeckte Klänge ist das Thema des dritten Konzertes in Rottweiler Kirchen

Rottweil (alf). Mit einem außergewöhnlichen und heute nur noch selten gespielten Instrument, der Viola da Gamba, begeisterten Adina Sheyhing, Barbara Pfeifer, Franziska Finckh und Sabine Kreutzberger die Zuhörer in der Rottweiler Predigerkirche. Mit "Discovered Sounds – wieder entdeckte Klänge" war der Konzertabend, der dritte im Rahmen der 26. Sommerkonzerte in Rottweiler Kirchen, überschrieben.

Die vier Instrumentalistinnen widmeten sich verschiedenen Arrangements spanischer und englischer Orgelmusik der Renaissance und des Barocks. Den Auftritt des Gambenconsorts "Les Escapades", so nennt sich das aus vier Gamben unterschiedlicher Tonlage bestehende kammermusikalisches Ensemble, ergänzte Kantor Johannes Vöhringer an der Orgel. Auf dem Programm standen Werke für Gambenconsort und Orgel bekannter Komponisten aus den Königreichen Spanien und England. Die Gambe ("Kniegeige") war im 16. und 17. Jahrhundert eines der gängigsten Streichinstrumente und wurde insbesondere bei Hofe gespielt. Zur Aufführung kamen neben verschiedenen spanischen "Tientos" (eine frühe spanische Fugenform) und "Differencias" (Veränderungen über ein Thema) auch Werke altenglischer Meister wie Herny Purcell, William Bird und Thomas Tomkins.

Erklärtes Ziel des Ensembles war es, sich dem spanischen Orgelklang so weit wie möglich anzunähern. "Les Escapades" brillierten mit perfekt abgestimmtem Zusammenspiel. Organist Vöhringer interpretierte mit viel Ausdruck den "Dance of Bacchanals" von Henry Purcell. Auch bei "Cancao" von Antonio Carreira und "Tiento de Ileno" überzeugte der Rottweiler Kirchenmusikdirektor. Mit reichlich Applaus würdigten die Besucher die Leistungen der Akteure bei diesem nicht alltäglichen Konzert im evangelischen Gotteshaus. Die Zuhörer waren fasziniert von dem fast vergessenen und wiederentdeckten Instrument und seinem Klang.