Stimmungsgaranten: "Babylon Cricus" gestern Abend in der Alten Stallhalle Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder Bote

Jazzfest: Gestern Abend gibt es gleich zwei Acts – und bei "Babylon Circus" kein Halten mehr

Rottweil. Ein Abend., zwei Bands, zwei Konzepte, eine Party: Am Freitag ist feiern angesagt beim 31. Rottweiler Jazzfest. Nein, kein rundes Jubiläum in der Alten Stallhalle, nein, auch kein bejubeltes Wiedersehen mit Jazzfest-Klassikern, sondern einfach Musik, die Mitmachen nicht zu Pflicht oder Selbstverständlichkeit, sondern zum schieren Vergnügen macht.

Dass sich da etliche potenzielle Besucher gestern haben etwas durch die Lappen gehen lassen – geschenkt. Rund 350 Gäste machen aus dem Stall eine Partybühne. Gegen später. Denn beim ersten Act will der Funke noch nicht so richtig überspringen. Dabei geben sich "Pimpy Panda" alle Mühe. Und eigentlich taugt ihre Musik, groovender, mit kräftigen Keyboard-Sounds untermauerter Saul, treibender Funk und unerwartet rotzig-rockigen Momenten, auch für eine Partynacht. Zumal die Pandas sich auf der Bühne nicht zurückhalten, auch gerne nach vorn spielen und gestern Abend so ein komplettes Set abliefern.

So richtig rund wird die Party allerdings erst, als gegen 22.30 Uhr "Babylon Circus" die Bühne entern. Da lässt sich das Publikum nicht zweimal bitten. Die Mischung aus Ska mit einem bisschen Chanson und einem Schuss Polka ist Garant für eine heiße Partynacht. Die Musiker legen auch mächtig vor. Der Auftritt ist schweißtreibend von Anfang an. Urmusikantisch, mit heißen Bläserriffs und nicht zuletzt vom Akkordeon vorangetrieben, begeistert die Musik das Publikum aus dem Stand. Dass mancher sogar Textsicherheit beweist und nicht nur auf Aufforderung Refrains, sondern ganze Strophen mitsingt – so gut es eben geht – versteht sich in diesem Taumel von selbst.