Der Jungbrunnenradweg sei keine alltagstaugliche Radroute, bemängeln die Grünen. Foto: OV Grüne

Gemeinderat fordert von Stadt Nachbesserung beim Belag an Jungbrunnen-Strecke.

Rottweil - Die Gemeinderatsfraktion der Grünen fordert in einem Antrag, die Oberfläche des Jungbrunnen-Radwegs zu verbessern. Schließlich sei er Teil des Projekts RadNETZ. Das bedeute: Asphalt, Beton und Betonsteinpflaster, jedenfalls kein Schotter.

Der Blick auf die Radkarte zeige: Der Jungbrunnen-Radweg sei nicht nur Teil des Radparadieses der Landkreise Rottweil und Schwarzwald-Baar, er gehöre auch zum Projekt RadNETZ, betonen die Orts-Grünen in einer Mitteilung an die Presse. Mit diesem wolle das Land ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen schaffen. "Alltagstauglich" meine, diese Routen auch für Pendler schnell befahrbar zu machen – selbst im Winter. Die Priorität liege auf einer sicheren Wegführung. Um diese Ziele zu erreichen, würden für die RadNETZ-Routen hohe Qualitätsstandards – unterschieden nach Start- und Zielstandard – gelten, erläutert der Ortsverband.

Nach Ansicht der Rottweiler Grünen möge die wassergebundene Oberfläche des sanierten Jungbrunnenwegs ökologisch gut gemeint sein, doch sie verfehle die Anforderungen von RadNETZ. Daher verlangt die Gemeinderatsfraktion der Grünen in einem Antrag, dass die Stadt für den Jungbrunnenweg die Qualitätsstandards von RadNETZ übernimmt und diese, so rasch es gehe, umsetzt.

In der Begründung streicht die Ökopartei die Bedeutung des Jungbrunnen-Radwegs heraus: "Er ist für Radlerinnen und Radler ein wichtiges Angebot, um die Freizeit in besonders reizvoller Landschaft und die Einkehr im Naturfreundehaus zu genießen." Aber es gehe um mehr: "Zugleich ist er auch eine wesentliche Radverbindung von Feckenhausen, Neukirch oder Zepfenhan in die Stadt und daher auch für Berufspendler besonders interessant. Diese Route, die man gern auch mal ›mit Speed‹ fährt, sollte also besonders viel Sicherheit bieten, zumal sie an vielen Stellen abschüssig ist."

Was die Oberfläche angehe, verlangten die Startstandards von RadNETZ "Asphalt, Beton und Betonsteinpflaster". Wassergebundene Decken guter Qualität seien nur als Übergangslösung vertretbar. Der Zielstandard sehe überhaupt keine wassergebundenen Oberflächen vor. Ja, das Regelwerk betone sogar, dass "solche Strecken nicht in das RadNETZ übernommen werden". Diese Konsequenz hielten die Grünen jedoch für "jammerschade", zumal Rottweil sich aufmache, die Radmobilität zu fördern. Der mit Schotter sanierte Jungbrunnenweg genüge diesen Anforderungen jedenfalls nicht. "Wegen seiner kurvigen Gefällstrecke entspricht er wahrscheinlich nicht einmal den bescheideneren Ansprüchen, die an Landesradfernwege gestellt werden", äußern die Grünen abschließend.

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RadNETZ-Karte

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