Für die Zeltlager-Teilnehmer stehen auch Sport und verschiedene Spiele auf dem Programm. Foto: Schwarzwälder Bote

Zeltlager: Bibel interessant und lebensnah

Mehr als 200 Jugendliche und Kinder sowie etwa 100 ehrenamtliche Mitarbeiter trafen sich zum Zeltlager der Freien evangelischen Gemeinden (FeG) Baden-Württemberg Südkreis im schwäbischen Oberschmeien bei Sigmaringen.

Kreis Rottweil. Zu Gast beim 20-jährigen Jubiläum des Zeltlagers war Schauspieler Samuel Koch. Für das kleine Dorf Oberschmeien spektakulär war auch die steile Rutsche, die ein Gottesdienstbesucher und Gerüstbauer aus Singen inklusive Auf- und Abbau gesponsert hat.

Bernhard Kast, Jugend- und Gemeindereferent in Oberndorf am Neckar, übernahm gemeinsam mit einem großen Team Andachten und Lagerleitung. Kast freute sich darüber, dass aus vielen früheren Teilnehmern heute "sehr kompetente Mitarbeiter" geworden seien und lobte die guten Begegnungen im Zeltlager: "Es ist schön zu sehen, wie Mitarbeiter nachwachsen und in Aufgaben hineinwachsen, Verantwortung übernehmen und Leute prägen". In diesem Jahr stünden sogar Hochzeiten von Paaren an, die sich in früheren Zeltlagern kennenlernten und so gefunden haben.

Das Thema des Zeltlagers lautete "Josef – Träumst du noch oder lebst du schon?" Bezogen auf Eckpunkte aus der Bibel stellte Referent Kast mit einem bildlichen Anspiel dar, wie quer durch alle Zeiten hinweg Menschen Gott aus ihrem Leben verdrängen wollten. Trotzdem sei Gott seinem Volk Israel und heute mit dem neuen Bund Menschen aus allen Völkern immer wieder "hinterhergelaufen". Immer wieder stünde Menschen auf’s Neue die Möglichkeit offen, Gott zu begegnen und eine Freundschaft mit ihm zu führen. Zu Letzterem ermutigte er die jungen Gläubigen.

Interessanterweise berufe Gott durch die gesamte Bibel hinweg oftmals gerade diejenigen Menschen zu hohen Aufgaben, die wenig Wertschätzung erfahren und sich selbst für ungeeignet halten. Kasts Schlussfolgerung: Gott kehre die gängigen Maßstäbe auf dieser Welt um und könne aus etwas Kleinem große Dinge vollbringen.

Fest im Programm verankert sind auf dem Zeltlager neben den biblischen Geschichten gemeinsames Singen, Gebete, Impulse und Referate. Für jeden Tag gibt es ein eigenes Motto. Um 7.45 Uhr geht es los mit Aufstehen und Frühstücken. Danach kommen die Teilnehmer gemeinsam im großen Zelt für Lobpreis und Andachten zusammen, ehe sie sich in Kleingruppen im persönlichen Rahmen über Glaubensthemen austauschen. Nach dem Mittagessen stehen Workshops, Sport, Spiele und soziale Einsätze an. Unter anderem konnten die Teenager zwischen einem Singen im Seniorenheim und einer Begegnung in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Sigmaringen wählen. Im Abendprogramm gab es Kennenlernspiele, einen "Stammesabend" sowie einen Fest- und Disco-Abend.

Die Zeltlagerarbeit steht Kindern und Jugendlichen aller Konfessionen offen. Rund die Hälfte der Teilnehmer gehört verschiedenen FeG-Gemeinden vom Schwarzwald bis zum Bodensee an, wobei die meisten aus den Gemeinden rund um Rottweil, Oberndorf am Neckar und Horb stammen. Auch Kindern von sozial schwachen Familien wird die Teilnahme durch Spenden ermöglicht. Das Jungscharlager ist für Kinder von acht bis zwölf Jahren geeignet. Auf dem Teenlager sind Jungen und Mädchen von 13 bis 17 Jahren willkommen. Eine Mitarbeit ist unter anderem in den Bereichen Zelt-Aufbau und -Abbau, Küche, Technik, Medienteam, Support und als Sanitäter möglich.

Ziel der Veranstalter ist es, dass die Teilnehmer Teamgeist entwickeln und zusammenwachsen. Durch das Programm sollen Texte und Botschaften aus der Bibel interessant und lebensnah vermittelt werden. "Die Bibel ist kein alter Hut, sondern top-aktuell!", so die Veranstalter.