Schmotziger: "Sinnlos – Planlos" haben einen Plan und "Stattkultur" weiß wie Mobilität der Zukunft aussieht
Auch so kann Bürgerbeteiligung aussehen: Die Schmotzigengruppen warten mit vielen Ideen für das Rottweil der Zukunft auf. Und wissen so einiges unter der Hand zu berichten.
Rottweil. "Sinnlos-Planlos" schweben noch in höheren Sphären. Das Turmfest mit Riesen-Rad, Riesen -Tisch, Riesen-Food-Trucks und einem Riesen-Feuerwerk wirkt noch nach und gebe einen Vorgeschmack auf "Rottweil 5.0". Weil aber Turmfest und Narradag nicht zu toppen seien, werde 2018 wohl das Jahr der Non-Events. Wie das Ablaufen soll? Tiefenmeditaion im Stadtgraben, Taize-Meditation im Münster – und das Kulturamt wird zur Chill-Out-Zone. Was der Einzelhandel wohl von so einer Idee hält? "I glaub von Ruhe hend dia G’schäftsleut g’nug."
Glück hat also, wer in Rottweil wohnt. Das haben die "Männerstimmen" erkannt. Auch sie sehen in Rottweil ein Jahr der Sensationen hinter sich liegen. Sensationell sei zum Beispiel die Abstimmung zur Hängebrücke gewesen. Obwohl einige Fragen offen blieben: "Wo fängt dia Brück a? Wo hört se uff? Wo kunnt se überhaupt na?" In der Reihe der Superlative dürfe die neue Feuerwache nicht fehlen. Der Umzug dorthin glich einer Prozession: Die Leut’ an der Straße warteten aufgeregt bis es 10 Uhr schlug "wia an Narresprung, wia a Prozession, dia Stadtkapell in Position." Der einzige Unterschied zu Fronleichnam: Bei der Feuerwehr müsste das Allerheiligste (Rainer Müller) noch selber laufen.
Dass über’m neuen Feuerwehrhaus ein besonderer Geist schwebt, haben "Wetterspitze" erkannt. Der Geist der Vergesslichkeit, um genau zu sein, habe beim Bau seine Finger im Spiel gehabt. Viel Schweiß und Arbeit steckten darin, "doch Pleiten, Pech und Pannen ploget diese Manna". Die Rohre fürs Warmwasser habe man vergessen, was "Wetterspitze" bissig kommentieren: "Do waret am Bau die letzte Heuler, denn jetzt braucht’s überall neue Boiler."
Die sieben Schwaben alias "Stattkultur" haben nicht nur ihren Blick weit voraus in Richtung Landesgartenschau geworfen. Als Ideen-Werkstatt schlagen sie gar mehrere Fliegen mit einer Klappe. Ein Rollband vom Spital bis hinauf zum Schwarzen Tor beispielsweise könnte für Einzelhandel und Fasnet gleichsam seine Wirkung entfalten. "Im Sommer, wenn es so richtig heiß, holst Du dir im Venezia ein Eis. Mit deiner Tüte in der Hand stehst du dann druff, aufs Rollband, ganz entspannt."
"Auch-Schön" lassen die goldenen 20er hochleben und geben recht keck einen Jahresrückblick, der sich gewaschen hat. Der Narradag im Januar, die Fasnet im Februar, der Bürgerentscheid im März, die Modeschau in der Fußgängerzone im April und und und... Froh müsse man sein, dass es im November nichts zu feiern gab, denn "so konnte sich so manche Leber erholen".
"A Schorleamina" machen sich bei der Verwaltung auf die Suche nach den zwei sexiest People – und werden schnell fündig. Die beiden Stadtsheriffs sind die Auserwählten. Warum? Die eine "dribblad beschwingt durch da Alldagsverkehr. Ihre blonde Zepfle wädled hin und her." Der Schnauzer des anderen "ist gefürchtet, sein Gang wie James Dean" – und Zack hat’s einen erwischt und das Knöllchen steckt am Scheibenwischer. "Bardot und James Dean – ganz im Ve rtraun: Sind unsere sexiest People in Town."