Architekten sollen in einem Wettbewerb zeigen, wie die in Rottweil geplante JVA aussehen könnte.(Symbolfoto) Foto: Schwarzwälder-Bote

Architekten sollen zeigen, wie Großgefängnis aussehen könnte. Stickelberger-Idee kommt bei Ralf Broß gut an.

Rottweil - Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) hat am Mittwoch vorgeschlagen, für den Neubau einer Justizvollzugsanstalt am Standort Esch in Rottweil einen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Die Idee kommt im Rottweiler Rathaus gut an.

Stickelberger sagte nach Angaben des Ministeriums in Stuttgart: "Moderner, zukunftsorientierter Strafvollzug heißt auch, die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner ebenso im Blick zu behalten wie die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege." Deshalb dürfe der Architektenwettbewerb sich nicht auf die architektonische Gestaltung beschränken, sondern müsse die Einbettung des Gefängnisses in die Umgebung umfassen. "Das ist mir gerade am Standort Esch ein besonderes Anliegen", erklärte Stickelberger demnach. Es gelte, dessen Bedeutung als Naherholungsgebiet in der Nähe wertvoller Schutzgebiete zu respektieren und zu stärken.

"Ich begrüße das", sagte Oberbürgermeister Ralf Broß am Mittwoch zum Vorschlag aus Stuttgart. Auch, weil damit klar werde, dass die Pläne des Offenburger Gefängnisses nicht eins zu eins in Rottweil übernommen werden.

Darüber hinaus fand gestern Nachmittag die konstituierende Sitzung der sogenannten Begleitgruppe statt. Der OB beschreibt sie als eine Weiterführung des Runden Tischs zur JVA. Dieser hatte am 21. Mai, am Tag der Bürgerversammlung, zum geplanten Großgefängnis in der Stadthalle, getagt.

Wie am Runden Tisch seien auch in der Begleitgruppe Befürworter wie Gegner des Standorts Esch versammelt. Laut Broß zählen zu den Mitgliedern Vertreter von Gemeinderat, Ministerien, Verwaltung, Umweltverbänden sowie der Bürgerinitiative Neckarburg ohne Gefängnis (BI). Für Ralf Broß ist es ein Signal, dass "die Leute wieder zusammenkommen": Sie bleiben im Gespräch, gerade mit Blick auf den für den 20. September angesetzten Bürgerentscheid, den die BI initiiert hatte.