Wirklich eine Panne oder nur vorgetäuscht? Foto: Duchon

Unbekannte halten Auto auf Bundesstraße 14 an. Sie täuschen vor, kein Benzin mehr zu haben. Mann zahlt.

Kreis Rottweil - Die Polizei warnt vor einer betrügerischen Masche. Unbekannte, meist aus Rumänien oder Bulgarien, täuschten demnach eine Notlage mit ihrem Fahrzeug vor und ergaunern Geld.

Wegen Betrugs ermitteln Beamte des Polizeireviers Rottweil gegen noch unbekannte Täter. Hintergrund ist der Pressemitteilung zufolge unter anderem ein Vorfall, der sich bereits am vergangenen Freitagnachmittag ereignet hat: Ein Autofahrer war auf der Bundesstraße 14 zwischen Rottweil und Villingendorf unterwegs, als er auf einen Wagen im Bereich des dort angrenzenden Parkplatzes aufmerksam wurde.

Das Fahrzeug stand teilweise auf der Fahrbahn und der etwa 45 Jahre alte Fahrer winkte zu. Von einer Notlage ausgehend, hielt der Autofahrer an und wurde angesprochen. Der Unbekannte gab an, kein Benzin mehr zu haben und bat darum, ihn an die nächste Tankstelle zu bringen, so die Polizei.

Noch während des Gesprächs stieg der Unbekannte in den Wagen und ließ sich zu einer Tankstelle fahren. Als sich dort herausstellte, dass weder der Unbekannte noch dessen weibliche Begleitung Geld dabei hatten, bat er den arglosen Autofahrer um Übernahme der Tankrechnung beziehungsweise um Geld. Man wolle man dieses später zurückzahlen – der Autofahrer bezahlte. Soweit kam es dann doch nicht: Der Unbekannte fuhr mit seiner Begleiterin und dem silberfarbenen Wagen mit bulgarischer Zulassung davon.

Zu gleichgelagerten Fällen war bereits in der vorvergangenen Woche im Kreis Rottweil und seit Sommer 2013 auch in den angrenzenden Landkreisen – unter anderem Tuttlingen – gekommen.

Polizei empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen

Mit vorgeschobenen und in der Wirklichkeit aber nicht existenten Notlagen versuchen Personen mit zumeist rumänischer Herkunft an das Geld von arglosen Bürgern zu kommen – aktuell mit der Masche einer Notlage im Straßenverkehr.

Dreister Weise zum Leid aller Verkehrsteilnehmer, die mit ihrem Fahrzeug tatsächlich in eine Notlage geraten und Hilfe benötigen, so die Polizei. Mit ähnlichen Maschen halten sich dieselben Personengruppen – gemäß vorliegenden Erkenntnissen – und in wechselnder Besetzung vorzugsweise auch im Bereich von Fußgängerzonen und beispielsweise an belebten Eingängen von Geschäften auf oder sammeln auch an Haustüren in Wohngebieten. Als Gründe für die Sammlungen werden Pflegeeinrichtungen für Taubstumme und behinderte Kinder oder sonstige Notlagen vorgeschoben.

Dabei haben all diese Vorwände eines gemeinsam, so der Bericht: Sie sind in der Form nicht existent und dienen mit den unterschiedlichsten Methoden und Tricks nichts anderem, als ihr Gegenüber zu erweichen und unrechtmäßig an Geld zu kommen.

Bei scheinbaren Notlagen im Bereich des Straßenverkehrs empfiehlt die Polizei kein Geld oder persönliche Daten an Fremde herauszugeben. Hilfeleistung ist wichtig, kann in der Regel jedoch auf anderem Wege erfolgen. Im Zweifel sollte man die Polizei einschalten – im Notfall auch über die 110.