Die erweiterte Notfallbetreuung gilt seit Montag. (Symbolfoto) Foto: pixabay

Kommunen melden moderate Nachfrage. Guter Start am Montag. Ruf: "Gehen von Gebührenpflicht aus."

Kreis Rottweil - Ein recht guter Start und eine moderate Nachfrage: Bei den Kommunen im Kreis blieb der große Ansturm auf die erweiterte Notbetreuung aus. Es gibt nach wie vor Kapazitäten. Mit Schulbeginn am 4. Mai rechnet Markus Huber, Vorsitzender des Gemeindetag-Kreisverbands, mit weiterer Bewegung.

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Die Städte und Gemeinden im Landkreis hatten sich vergangene Woche kurzgeschlossen, um mit vereinten Kräften schnell auf die vom Land verfügte erweiterte Notbetreuung reagieren zu können. Auch die privaten und kirchlichen Träger sind gefordert.

Neu ist seit Montag, dass nicht nur Kinder, deren Eltern in der kritischen Infrastruktur arbeiten, Anspruch auf Notbetreuung haben, sondern auch Kinder, bei denen beide Erziehungsberechtigte beziehungsweise die oder der Alleinerziehende nachweisbar einen präsenzpflichtigen Arbeitsplatz haben. Zudem wurde die Betreuung auch auf Siebtklässler ausgeweitet.

Huber hat zwar noch keine Gesamtaufstellung aus allen Gemeinden, doch ein erster Überblick zeige, dass die Kapazitäten bislang nicht voll ausgeschöpft werden mussten. Das Limit liegt bei 50 Prozent einer Regelgruppen-Größe beziehungsweise der ansonsten in der Schule betreuten Kinder.

In Dornhan seien es konkret 28 Kinder für die Kindergartenbetreuung und sieben für die Schule, die angemeldet wurden, so Huber.

Auch Peter Schumacher, Bürgermeister von Dunningen, berichtet von einer "überschaubaren" Nachfrage. "Die Kindergärten sind derzeit im Schnitt zu 20 Prozent belegt. Die Nachfrage der Betreuung an den Schulen ist sehr gering. Alle Eltern, die nach einem Platz nachgefragt haben, konnten wir bedienen", sagt er. Die erweiterte Betreuung sei am Montag problemlos angelaufen.

In Rottweil 65 Kinder

Rottweils Bürgermeister Christian Ruf erklärt auf unsere Nachfrage, dass die Anzahl der Anträge im Vergleich zu der ersten Notbetreuung für sogenannte systemrelevante Elternteile oder Alleinerziehende natürlich angestiegen sei. Bei den städtischen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten und Krippen zusammen) in Rottweil seien - Stand Montag - 65 Kinder in der Notbetreuung. "Die Kapazität der Belegungsplätze reicht derzeit noch aus. Einige der Einrichtungen sind jedoch stärker belegt und nachgefragt als andere, so dass einige zunehmend voller werden", so der Bürgermeister.

Man erwarte aber auch aufgrund der Kurzfristigkeit der erweiterten Notbetreuung im Laufe der Woche noch weitere Anträge. "Wir werden diese, wie auch die anderen Träger, schnellstmöglich prüfen", sagt Ruf mit Blick auf die geltenden Kriterien und vorzulegenden Bescheinigungen.

Ruf betont: "Wir müssen darauf hinweisen, dass eine Zulassung zur Notbetreuung zunächst immer lediglich vorläufig ist und es im Laufe der Zeit durch weitere An- oder Abmeldungen in der Notfallbetreuung zu Änderungen kommen kann. Wir bitten die Eltern, dafür Verständnis zu haben, dass es sich nach wie vor um eine Notbetreuung handelt und wir, wie auch alle anderen Träger, streng nach den Vorgaben des Landes eine Auswahl der zu betreuenden Kinder treffen müssen." Man gehe auerßdem davon aus, ergänzt Ruf, "dass die Notbetreuung gebührenpflichtig sein wird".

Schwung zu Schulbeginn

Markus Huber rechnet im Verlauf des Mai mit weiteren Anmeldungen, wenn die Schule wieder losgeht, wenn möglicherweise auch ältere Geschwister nicht mehr auf die Kleineren aufpassen können und Eltern wieder arbeiten müssen. "Ich vermute, dass da die Belastungsprobe erst kommen wird."