Stadtmitte gefällt den Bürgern. Angebotstreifen sorgt für Verwirrung unter Passanten und Autofahrern.
Rottweil - Die Umgestaltung von Rottweils Mitte kommt durchweg gut an, Bürger loben die großen Flanierflächen, die vielen Sitzgelegenheiten und das modernere Stadtbild. Ein Erfolg also – wäre da nicht noch ein kleines Problem.
Parkende Autos und bummelnde Fußgänger auf dem Angebotsstreifen, Fahrradfahrer auf dem Gehsteig – es scheint noch nicht jeder das Verkehrkonzept in Rottweils Mitte verinnerlicht zu haben.
Von dieser Problematik machte sich auch die SPD-Gemeinderatsfraktion ein Bild vor Ort. Hierbei fiel den Gemeinderäten laut Mitteilung auf, dass vor allem das "undisziplinierte Parken mancher Autofahrer" für das viel diskutierte Parkchaos verantwortlich ist.
Ausnahmesituation wirkt nach
Es sei offenkundig, dass die frühere Ausnahmesituation des Umbaus der Hochbrücktorstraße immer noch nachwirke und einige Bürger daran hindere, dort zu parken, wo die Markierungen dies auch erlauben. Laut Mitteilung will die SPD-Fraktion nun den Gebrauch von Parkkrallen beantragen.
Auch Monika Marquardt (55) aus Rottweil betrachtet die Nutzung des Streifens zwischen Straße und Gehsteig mit Skepsis: "Ich find’s ziemlich gefährlich die Fahrradfahrer zwischen fahrenden und parkenden Autos durchfahren zu lassen". Die aussteigenden Leute auf der einen und der fließende Verkehr auf der anderen Seite würden das Radfahren in Rottweils Mitte zu einer recht gefährlichen Angelegenheit machen. Die neue Innenstadt an sich gefalle ihr aber sehr gut, meint sie zufrieden. "Die moderne Gestaltung, der viele Platz zum Bummeln und die vielen Sitzgelegenheiten sind super. Vielleicht wird Rottweil so auch endlich attraktiver für Touristen und Ausflügler".
Max Hügel (81) aus Rottweil findet die Umgestaltung ebenfalls sehr gelungen. "Eine super Kombination von alt und modern" schwärmt der Senior. Auch mit dem Tempolimit, der neuen Parksituation und dem Angebotstreifen ist er zufrieden. "Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer dran halten, gibt’s da ja auch keine Probleme" meint er schmunzelnd.
Mit Freude hat auch Hans Locher (64) aus Heinstetten die Umgestaltung verfolgt. "Die Innenstadt ist jetzt um einiges pfiffiger und aufgelockerter", freut er sich. Tempo 20 findet er jedoch unangepasst, "30 hätt’s auch getan". Mit dem Angebotstreifen konnte er bisher nichts anfangen. Schmunzelnd schlägt er eine deutliche Kennzeichnung vor, "dann würd ja auch jeder verstehen für was der gedacht ist".
Die Resonanz der Bürger ist positiv, die modernere Stadtmitte gefällt. Wenn nun auch jeder noch das neue Verkehrskonzept durchschaut und verinnerlicht, kann man das Projekt "Rottweil-Mitte" als durch und durch gelungen bezeichnen.