Sie freuen sich über das neue Beratungsangebot: (von links) Ines Vorberg (Vorstandsmitglied LAG Selbsthilfe), Frank Kissling (Geschäftsführer LAG Selbsthilfe Baden-Württemberg), Mareen Bühler (Leiterin EUTB-Beratung Rottweil), Ruth Gronmayer (Behindertenbeauftragte Stadt Rottweil), CDU-Landtagsabgeordneter Stefan Teufel, Hubert Seiter (Vorstandsvorsitzender LAG), Margrit Marte (Vorsitzende Selbsthilfenetzwerk Landkreis Rottweil), Gerhard Winkler (Behindertenbeauftragter Landkreis Rottweil) und Bürgermeister Christian Ruf. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Eröffnung: Beratungsstelle für ergänzende unabhängige Teilhabe in der Fußgängerzone in Rottweil

Das Interesse ist groß. Die Beratungsräume der EUTB platzen zur Eröffnung beinahe aus allen Nähten. Aber auch zu den regulären Öffnungszeiten wird die Beratungsstelle sehr gut angenommen, freut sich Leiterin Mareen Bühler.

Rottweil. EUTB steht für Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung. Seit vergangenem Jahr werden derlei Beratungsstellen bundesweit eingerichtet. Die Rottweiler Beratungsstelle gibt es bereits seit September. Anfangs waren Mareen Bühler und ihr Team in der Johanniterstraße untergebracht, wollten aber "ins Herz von Rottweil". Ziel der EUTB ist es, die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen zu stärken.

Die Beratungsstelle ist im ehemaligen Postgebäude in der Oberen Hauptstraße untergebracht. Der Zugang erfolgt über den Hof, ein Aufzug gewährleistet die Barrierefreiheit. Initiiert wurde das Beratungsangebot im Landkreis Rottweil von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe. Hubert Seiter, Vorstandsvorsitzender der LAG, eröffnete den Festakt und freute sich über die große Resonanz.

Netzwerkarbeit in der Region sei für das Gelingen ganz entscheidend, hob Seiter in seiner Ansprache hervor. So sei es sehr erfreulich, dass so viele Vertreter verschiedenster Einrichtungen gekommen seien. Erst eine Woche vor der Eröffnung war die Beratungsstelle in die Hauptstraße umgezogen, vieles gab es noch zu tun und zu organisieren. Mareen Bühler berichtete, dass es im Land insgesamt sieben Beratungsstellen gebe, die aber sehr weit auseinander liegen würden. Derzeit arbeite man an der Teambildung und einer besseren Vernetzung. Man sei auf einem guten Weg.

Barrierefrei zu erreichen

Die Beratungsstelle werde sehr gut angenommen. "Die Anfragen nehmen Tag für Tag zu", so Bühler. Sie freue sich, dass man Räume in dieser Lage gefunden habe, die zudem gut und barrierefrei zu erreichen sind – dies fordere das EUTB-Konzept.

CDU-Landtagsabgeordneter Stefan Teufel dankte für "die Bereitschaft, eine Beratungsstelle einzurichten". Die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum sei ein großes Thema. Ziel sei es, Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen, informierte er. "Ich werde auch weiter als Botschafter im Landtag an Ihrer Seite sein", versprach er.

Bürgermeister Christian Ruf begrüßte die "neuen Nachbarn". "Es ist schön, dass ich die Chance habe, ihre Räumlichkeiten kennenzulernen. Ich bin sehr gespannt auf Ihr Angebot", sagte Ruf und wünschte viel Erfolg.

Margrit Marte, Vorsitzende des Selbsthilfenetzwerks im Landkreis Rottweil, überbrachte ebenfalls Grußworte. "Ein ganz wichtiges Handlungsfeld in der Behindertenarbeit ist die kontinuierliche Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen in allen Lebensbereichen. Dieser Zielsetzung ist der Vorstand der LAG Selbsthilfe Baden-Württemberg mit dem Angebot von landesweit sieben EUTB-Beratungsstellen unter dem Dach der LAG gefolgt", lobte Marte.

Sie machte darauf aufmerksam, dass es im Kreis Rottweil ein ganz besonderes Konstrukt für die Selbsthilfearbeit gebe, das sehr gut funktioniere und "sich bis heute bewährt hat". Seit Bestehen des Pflegestützpunktes beim Landratsamt, fungiere dieser auch als Koordinierungsstelle für die Selbsthilfegruppen. "Die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlicher Selbsthilfe und professioneller Koordinierungsstelle ist sehr gut", lobte Marte. Gemeinsamer Auftrag der EUTB wie auch der Selbsthilfearbeit sei die Beratung von Betroffenen für Betroffene. "Wir würden uns über eine enge Zusammenarbeit zwischen Ihnen, unseren Selbsthilfegruppen und unserer Koordinierungsstelle freuen." Im Anschluss konnten sich die gut 50 Gäste die Räume anschauen.

Weitere Informationen: www.lag-selbsthilfe-bw.de E-Mail: beratung@eutb- rottweil.de