Das alte und das neue Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Rottweil.Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Emotional: Feuerwehr Rottweil empfängt Tanklöschfahrzeug

Rottweil. Es ist mit der neusten Technik ausgestattet, fasst 5500 Liter Wasser und 500 Liter Schaum, hat einen fernbedienbaren Werfer und gut 380 000 Euro gekostet: Das neue Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Rottweil. Am Dienstagabend rollte es endlich auf den Hof.

"Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen", freut sich Rainer Müller, während er mit gezücktem Handy ungeduldig hin und herläuft. Der Stadtbrandmeister a. D. ist am Dienstagabend nicht der einzige Feuerwehrler, der auf dem Hof der Feuerwache wartet. Denn in wenigen Minuten soll das neue Tanklöschfahrzeug eintreffen. Die Spannung ist groß.

Stadtbrandmeister Frank Müller und einige Kameraden haben das nagelneue Fahrzeug – dank der EU weiten Ausschreibung – aus Italien geholt. Da muss man natürlich gleich mal einen Blick drauf werden. Denn so ein Ereignis gibt es ja schließlich nicht alle Tage.

Das alte Tanklöschfahrzeug hat immerhin 37 Jahre auf dem Buckel. "Der große Bauch und die weittragende Kanone dieses Fahrzeugs sind es, die im Kampf gegen den Roten Hahn wertvolle Zeit sparen", schrieb der unvergessene Schwabo-Redakteur Heinrich Maier damals in seiner beeindruckenden Bildersprache.

"Um zu zeigen, was das Fahrzeug alles kann, hat man damals auf dem Parkplatz beim Gefängnis drei Schrottautos angezündet und diese im Beisein von Zuschauern gelöscht. Das wäre heute undenkbar", erinnert sich Rainer Müller lachend.

Heute – in Zeiten von Corona – ist das alles etwas unspektakulärer. Denn weder eine Schauübung, noch eine feierliche Übergabe wird es vorerst geben.

Und dann ist es endlich soweit. Rainer Müller stehen die Tränen in den Augen, als das neue Fahrzeug, gefolgt vom alten und dem MTW endlich auf den Hof rollt. "Das ist ganz große Klasse", schwärmt Müller während er Fotos macht. Auch der Rest der Truppe hat sich zwischenzeitlich um das Fahrzeug geschart, begrüßt die kleine Reisegruppe und lässt sich natürlich auch gleich mal alles vorführen.

"300 000 D-Mark kostete der Brummer", schrieb Maier seinerzeit weiter. Heute sind’s 380 000, aber eben nicht D-Mark, sondern Euro. So ändern sich die Zeiten.

"Dieses Superding in der Garage zu haben mag schon ein beruhigendes Gefühl sein. Doch das allein bringt noch lange keinen Effekt", so Maier weiter.

Und wie vor altem ist es auch heute. Deswegen gab‘s am Mittwochabend auch gleich eine Einweisung für das neue Fahrzeug und die Einsatzkräfte müssen nun noch trainieren – dann darf das neue TLF 4000 endlich mit in den Einsatz.

Das ausgediente Fahrzeug, ein Mercedes Benz 1922 aus dem Jahr 1983 wird verkauft. "Möglichst bald, wir brauchen den Platz", lässt Gerätewart Hermann Alf wissen.