Im Naturfreundehaus im Jungbrunnental können derzeit nur Selbstversorgergruppen nächtigen. Foto: Alt

"Jungbrunnen" bleibt vorerst zu. Nur Selbstversorgergruppen können übernachten.

Rottweil - Seit nunmehr drei Monaten ist der "Jungbrunnen" geschlossen. Die Naturfreunde wollen aber zumindest Selbstversorgergruppen die Einkehr ermöglichen.

Das Naturfreundhaus im Jungbrunnental hat noch immer keinen neuen Pächter. Drei Monate nach dem Wegzug des Pächterpaares Barbara Niemann und Helmut Breitenbach, öffnet der Jungbrunnen seine Türen bislang nur für Selbstversorgergruppen. Dabei vermissen vor allem Spaziergänger und Wanderer die Einkehrmöglichkeit im idyllisch gelegenen Jungbrunnental.

Doch von vorn: Das Naturfreundehaus, gelegen im Wald zwischen Göllsdorf und Zepfenhan, ist seit 19. März geschlossen (wir berichteten). Das Pächterpaar zog im Streit mit den Naturfreunden weg und ist mittlerweile an anderer Wirkungsstätte tätig.

Dennoch war und ist das Haus gut gebucht, was für den Rottweiler Ortsverein wiederum ein Problem darstellt. Wer soll sich um die Gäste kümmern? Gruppen, die beim Vorpächter ihren Aufenthalt bereits gebucht und angezahlt hatten, müssten diese eigentlich zurückerstattet bekommen. "Aber das passiert nur mit Verzögerungen", sagt Gisela Burger, Vorsitzende der Rottweiler Naturfreunde, auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Die Vorpächter reagierten nur zögerlich auf derartige Anfragen. "Eine Musikgruppe aus der Raumschaft hat zum Beispiel dreieinhalbtausend Euro bezahlt", erzählt Burger. Wenn das Geld nicht zurückgezahlt wird, "spricht man natürlich uns an". Burger vermutet, dass das Paar nach wie vor den Naturfreunden schaden wolle. Ein Schlussstrich unter die Querelen mit den Vorpächtern ist also auf kurze Sicht wohl eher nicht möglich.

Dennoch hat der Verein sein Haus nun für Selbstversorgergruppen geöffnet – einer der vielen Zankäpfel in der Auseinandersetzung mit den Vorpächtern, denn jenen waren die Gruppen ein Dorn im Auge. "Die Reservierungen sind da", sagt Burger. Demnächst übernachte ein Kindergarten aus Frankfurt einige Tage im Jungbrunnental. "Das wollen und das können wir auch so ermöglichen", betont die Vorsitzende.

Burger und die Naturfreunde wollen nun optimistisch in die Zukunft blicken. "In den Sommerferien möchten wir auch unter der Woche öffnen", sagt sie im Hinblick auf die zahlreichen Wanderer. Immer wieder steuern Ortsunkundige den "Jungbrunnen" an und sind dann enttäuscht, wenn sie vor verschlossenen Türen stehen. Das soll sich langfristig ändern.

Ab der zweiten Jahreshälfte wollen die Naturfreunde in die weitere Planung gehen und weiter nach einem neuen Pächter Ausschau halten. "Wir hatten jemanden in Aussicht, doch der hat leider abgesagt", sagt Burger. Nun wolle der Naturfreunde-Ortsverein sich erstmal neu konstituieren. Dies habe krankheitsbedingt nach der Hauptversammlung im Mai nicht erfolgen können. "Danach starten wir die erneute Pächtersuche", betont Burger. Und dieser solle diesmal möglichst aus der Region kommen.