Foto: Parage

Zahlreiche Besucher verfolgen Spektakel. Zimmermannsgilde Überlingen beweist ihr Können. Mit Video

Rottweil - Seit gut 160 Jahren wird in Überlingen ein Narrenbaum aufgestellt. Die Zimmermannsgilde hat also Erfahrung – und bringt diese gerne und sicher zur Eröffnung der Viererbund-Narrentage ein. Natürlich steht seit Samstagvormittag auch in Rottweil ein Narrenbaum. Und der Auftakt des Narrentags ließ ahnen, dass dieser ein prächtiger werden könnte. Vielleicht noch nicht so sehr wegen des Baums, sondern schon wegen der Stimmung und der Zahl der Zuschauer, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten.

Mit einem Gespann wurde der Baum in die Innenstadt gebracht. Und: Unhandlich ist er dann doch beim Rangieren mit dem Gespann, an Zuschauern und Tribüne vorbei – da wirkt der Platz vor dem Kapellenhof dann schnell ein bisschen klein. Apropos klein: Die Zimmermannsgilde hat natürlich ihren Nachwuchs mitgebracht, der nicht nur fachmännisch die Arbeit der Großen beurteilt, sondern das Rottweiler Publikum gerne mit Konfetti neckt.

Egal, jetzt wird der Baum mit Schwalben angehoben. Es dauert, bis er richtig ins Loch rutscht. Alle mitgebrachten Schwalben sind nötig. Zwischendurch bekommt der Baum einen ziemlichen Ost-Drall. Die Zimmerleute müssen gewissermaßen gegen zwei Richtungen stemmen. Dabei darf die Sicherung nicht kippen oder abrutschen – was auf dem abschüssigen Platz durchaus möglich und dann gefährlich wäre. Doch es geschieht nicht. Außer, dass der Baum planmäßig im Loch steht, ohne oben beim Rutscher groß gependelt zu haben.

Narrenbaum und Kapellenturm an einem Prachtstag. Die Ausscheller rufen mit großem körperlichen Einsatz den Narrentag aus, die Überlinger Narreneltern tanzen, Rottweiler Narrenmeister und Vize tanzen, die Ausscheller tanzen, der Narrenmarsch beschreibt die Szenerie: "Tra-la-la, ’s ist alles ganz verzückt."