Gewinnerinnen: Die deutschen Cosplayerinnen Sharina Kimura aus Rottweil (links) und Maria Dick aus München. Beide verkörpern Figuren aus dem berühmten Anime "Nausicaä aus dem Tal der Winde" von Hayao Miyazaki. Kimura ist verkleidet als Prinzessin Kushana und Dick als Prinzessin Nausicaä. Foto: dpa

Innenarchitekturstudentin gewinnt Kostümpreis bei größtem internationalen Wettbewerb für Anime- und Manga-Kultur.

Rottweil/Nagoya - Erfolg für zwei deutsche Teilnehmerinnen bei dem wohl größten internationalen Wettbewerb für Anime- und Manga-Kultur in Japan: Sharina Kimura (22) und Maria Dick (25) erhielten auf dem "World Cosplay Summit" in Nagoya die Auszeichnung für das beste Kostüm, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.

Die beiden in München lebenden Frauen waren als Prinzessinnen aus dem Animationsstreifen "Nausicaä aus dem Tal der Winde" des international gefeierten Regisseurs Hayao Miyazaki an den Start gegangen. Hunderte von Stunden hätten sie in die Herstellung ihrer prächtigen Kostüme investiert, sagten sie vor dem Finale der dpa.

Allein Kimuras Schuppenhemd für die Charakterisierung der Prinzessin Kushana besteht aus 650 Aluminiumplättchen, allesamt von Hand ausgeschnitten, gehämmert und angenäht. Für Dicks Prinzessin-Nausicaä-Kostüm färbten und bearbeiteten sie Jeansstoff "tausendmal" mit Schleifpapier. "Es war uns superwichtig, dass die Kostüme so rüberkommen, als wenn sie real wären", sagte Kimura. Die aus Rottweil stammende Tochter eines Japaners studiert in München Innenarchitektur.

Im vergangenen September hatten die beiden die deutsche Vorauswahl für den "Cosplay Summit" bei der Anime-Convention "Connichi" in Kassel gewonnen, der größten Messe dieser Art rund um Anime, Manga und Cosplay im deutschsprachigen Raum. "Cosplay" kam in den 90er Jahren mit dem Manga- und Anime-Boom auch in die USA und nach Europa. Bei den "Cosplay"-Auftritten gewinne man auch an Selbstvertrauen, sagte Dick, die von Beruf Grafikdesignerin ist. "Wenn ich zum Beispiel im Beruf eine Präsentation halten muss, kann ich jetzt einfach hingehen und vor der ganzen Abteilung frei sprechen - weil ich es halt gewohnt bin, hier vor Tausenden von Menschen auf die Bühne zu gehen."

Der erste Preis des Wettbewerbs in Nagoya ging an Teilnehmer aus Australien, gefolgt von den USA und Frankreich. Insgesamt nahmen Teams aus 24 Ländern und Regionen teil.