Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Rottweiler Hotels und Pensionen für Geschäftsreisende geöffnet / Vorkehrungen erfordern hohen Aufwand

Für Touristen sind die Hotels und Pensionen im Land geschlossen, Businessgästen indes stehen die Türen offen, wenngleich dies momentan noch eher verhalten genutzt werde, so Tobias Maier vom Hotel Johanniterbad. Er hat derzeit "ein paar wenige Anfragen" vorliegen.

Rottweil. Alle Hoteliers hoffen, dass sich das in den nächsten Wochen ändern wird, wenn die Unternehmen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Hotels bereiten sich bereits jetzt darauf vor, manche bieten viele freiwillige Zusatzleistungen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.

So auch das Hotel "Bären" in Rottweil-Altstadt. Selbst wenn von außen der Betrieb stillzustehen scheint, hat das Personal eine Menge zu tun, berichtet Peter Hugger vom "Bären", der allerdings derzeit mit verkleinertem Team arbeitet. Der Service für die Gäste sei zwar eingeschränkt, da der Frühstücksraum ja geschlossen bleibe, aber es gelte natürlich, erweiterte Hygienestandards zu erfüllen. So bleibe beispielsweise jedes Zimmer gut belüftet eine Nacht leer, bevor es mit einem neuen Gast belegt werde. Lichtschalter, Türklinken, Fernbedienungen, Schlüsselkarten, Fahrstuhlknöpfe und einiges mehr würden nicht nur intensiv gereinigt, sondern auch extra desinfiziert, berichtet Hugger, der die "zehn Garantien" für seine Gäste auf der Hotelwebsite gut dokumentiert hat. "Das Hotel Bären bleibt für Sie geöffnet. Mit eingeschränktem Service und erweiterten Hygienestandards", heißt es dort in roten Lettern. Frühstück bekommen die Gäste vor die Zimmertür gestellt, beschreibt er und hofft, dass er bald zur Normalität zurückkehren könne.

Auch das Hotel Johanniterbad hat ab kommender Woche wieder für Businessgäste geöffnet, berichtet Tobias Maier. "Frühstücksraum und Restaurant sind aber weiterhin geschlossen", sagt er. Das Frühstück bekämen die Gäste vor die Tür gestellt. Das Abendessen könnten sie über den Lieferservice nutzen. "Gegessen werden muss aber auf dem Zimmer", bedauert Maier, der hofft, dass es auch bald in der Gastronomie und Hotellerie Lockerungen geben wird.

"Wir werden wohl die letzten in der Kette sein, die wieder öffnen dürfen", befürchtet Nico Nathan vom Garni-Hotel Sailer, der froh ist, dass sein Haus Vertragshotel der Deutschen Bahn ist und er "wenigstens noch ein paar Übernachtungen" von Bahnmitarbeitern habe. Das sei aber mit den üblichen Belegungszahlen keinesfalls vergleichbar. Die Gäste bekämen auch hier kontaktlos das Frühstück. Und für die Essen-to-go Angebote der Gastronomie sei er sehr dankbar.

"Die Lage ist sehr kritisch, wir wissen noch nicht wie es weitergeht", schildert Ulrike Haas, Inhaberin des "Hotels am Turm", das erst vor einem Jahr seine Pforten geöffnet hat, die Situation. Etwa fünf Businessgäste pro Woche habe sie derzeit, eine Person habe das Homeoffice ins Hotel verlegt. "Aber die Belegungen reichen natürlich bei weitem nicht aus", so Haas, die betont, dass man auf jeden Fall versuche, sich irgendwie über Wasser zu halten. Einige Mitarbeiter habe sie in Kurzarbeit geschickt, anderen habe man kündigen müssen. Künftig werde man wohl das gesamte Konzept des Hauses umstellen müssen. "Wir wissen noch nicht, wohin der Weg führt", sagt Ulrike Haas, hofft aber, dass sich Anfang Mai auch eine Lockerung für die Branche abzeichnet.