Das Publikum genießt den unterhaltsamen Abend mit den Krimiautoren bei Buch Greuter (links). Die Dörr-Brüder übernehmen dabei so manche Rolle (rechts). Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Schwarzwälder-Bote-Abonnenten erleben Krimi der besonderen Art mit Ummenhofer und Rieckhoff bei Buch Greuter

Ein Krimi mit jeder Menge Lokalkolorit, zwei Autoren mit schier unerschöpflichem Humor und schauspielerischem Talent sowie zwei Musiker mit allerlei Mundartliedern im Repertoire – besser kann eine Buchvorstellung doch gar nicht sein.

Rottweil. Die beiden Autoren Stefan Ummenhofer und Alexander Rieckhoff zogen bei ihrer Krimilesung bei Buch Greuter in Rottweil alle Register. Ihre Regionalkrimis zählen, den Verkaufszahlen nach, zu den erfolgreichsten in ganz Deutschland. Und die Lesungen der beiden Autoren dürften wohl auch einzigartig sein, denn die beiden lesen nicht, sie leben ihre Krimis. Ausstaffiert mit einem großen Koffer voller Requisiten, schaffen sie eine Atmosphäre, die auch die Zuhörer in die Handlung eintauchen lässt. Sie sind mittendrin in der Geschichte, erleben das Geschehen hautnah mit.

Die Orte des Geschehens sind bekannt

Gut 100 Abonnenten des Schwarzwälder Boten kamen am Freitagabend bei Buch Greuter in Rottweil in den Genuss einer solchen Lesung – und sie waren sichtlich angetan. Nicht nur, weil ihnen die Autoren von "Totentracht" nahe waren, sondern auch die Orte des Geschehens. So wird die Leiche in der Fürstengruft in Neudingen, einem Stadtteil von Donaueschingen entdeckt. Ganz in der Nähe also. Das verbindet. Und auch wenn die Kommissare Karl-Heinz Winterhalter und Maria Kaltenbach in Villingen, Linach, St. Georgen und Umgebung unterwegs sind, fühlt sich der Zuhörer sofort heimisch.

Villingen ist die Heimat der beiden Autoren, die sich vor 18 Jahren zusammengetan und ihren ersten Krimi geschrieben haben. Und das ist unverkennbar, denn sie scheinen so ziemlich jeden Winkel ihrer Heimat zu kennen. Das kommt an beim Publikum. Alexander Rieckhoff lebt zwar mittlerweile in Mainz und Stefan Ummenhofer in Freiburg – beide sind im Journalismus zuhause –, ihrer Heimat sind sie aber dennoch immer verbunden geblieben.

Für ihre Lesung, die von den Dörr-Brüdern musikalisch begleitet und umrahmt wurde, hatten sich die beiden Autoren höchst amüsante Passagen ausgewählt, die vielerlei Einblicke gaben, für jede Menge Lacher sorgten, aber den Spannungsbogen dennoch bis zum Schluss aufrecht hielten.

Bei der Mörderjagd menschelt es

Nicht immer haben es die junge Maria Kaltenbach, die erst kürzlich aus Berlin in ihre Heimat Villingen zurückgekehrt war, und der brummige Kommissar Karl-Heinz Winterhalter leicht miteinander. Es gibt so manche Verwicklung, die für allerlei Missverständnisse sorgt: etwa, beim Paartherapeuten, der ein Paar behandeln möchte, das gar keines ist, oder dem gemeinsamen Abendessen im Hause Winterhalter. Wer die Krimis der beiden kennt, der weiß, dass es darin nicht ums pure Mörderjagen geht, sondern es immer auch menschelt.

Wer letztlich der Mörder ist, erfährt der Zuhörer am Freitagabend freilich nicht. "Lest das Buch, dann wisst ihr wer’s war", gaben die Autoren den Zuhörern mit auf den Weg.  Der Krimi "Totentracht", übrigens bereits der 13. "Mordfall" der beiden Autoren, ist im Bastei-Lübbe Verlag erschienen.