Verladen für die neue Runde: Auf dem Bankmodell "Ça va" sollen es sich die Rottweiler künftig gemütlich machen. Foto: Otto

Nach missglücktem Testlauf jetzt Neustart mit überarbeiteten Modellen. Probebetrieb von einem Jahr.

Rottwei - Der erste Testlauf ist missglückt, doch Stadt und Gemeinderat wollen sich davon nicht entmutigen lassen: Die Sitzmöbel, die von Design-Studenten entworfen wurden, bekommen eine zweite Chance und werden jetzt - in stabilerer Ausführung - erneut aufgestellt.

Damit bekommen die Rottweiler und Besucher der Stadt passend zum schönen Wetter doch noch eine Sitzgelegenheit in der Hochbrücktorstraße. Ob die Modelle "Ça va" (eine lange Holzbank) und "Kombo" (ein drehbarer Stuhl aus Textil) - allerdings dauerhaft stehen bleiben werden, wird sich zeigen. Es werde einen "Probebetrieb" von etwa einem Jahr geben, informierte Oberbürgermeister Ralf Broß beim Pressegespräch am Donnerstag.

Erstes Probesitzen endete mit Schaden

Der Gemeinderat hatte am Abend zuvor in nicht öffentlicher Sitzung "Sitzfleisch" gezeigt und zu sehr später Stunde zum wiederholten Mal über das Möbelthema beraten. Ein Antrag der FDP, das ganze Verfahren einzustampfen, wurde abgelehnt.

Schon seit 2017 wird über die Innenstadtmöblierung debattiert. Die Verwaltung hatte auf Wunsch des Gemeinderats einen Vorschlag vorgelegt (rote Liegemöbel), doch das Gremium entschied sich, nichts "von der Stange" zu nehmen und stattdessen einen Wettbewerb auszuloben. Drei Modelle von Studenten der Hochschule der Künste in Stuttgart kamen in die engere Wahl und wurden schließlich im Herbst zum "Probesitzen" am Kapellenturm freigegeben.

Das böse Erwachen folgte auf dem Fuß. Die Entwürfe erwiesen sich für eine derartige Belastung als nicht geeignet. Eine Lehne brach, das Textil am Stuhl riss. "Das hat uns zurückgeworfen. Wir bedauern das und haben das unterschätzt", so OB Broß.

Modelle sind jetzt fit für den Außenbereich

Man habe von vorneherein gewusst, dass die Möbel in diesem Stadium noch nicht für den Außenbereich geeignet seien. Dass sich dies auf solch drastische Weise - mit entsprechend negativer Außenwirkung - zeigt, hat aber wohl niemand geahnt.

Nun also ein neuer Versuch: Die lange Holzbank und der Textil-Stuhl wurden laut Broß überarbeitet und fit für den Stresstest am Rottweiler Kapellenturm gemacht. Der dritte Entwurf mit Pflanztopf hatte sich als ungeeignet erwiesen und ist aus dem Rennen. Für die verbliebenen zwei Modelle sei nun ein TÜV-Siegel für den Außenbereich in Arbeit. Und inzwischen, so merkte Broß an, hätten die Modelle der Studenten sogar Preise gewonnen.

Die Möblierung soll die einst so beliebten Palettenmöbel ersetzen, die wegen des großen Unterhaltungsaufwands nicht mehr aufgestellt werden. Allerdings sind sie aus dem Stadtbild nicht ganz verschwunden: Die Volksbank hat sich ihre eigenen Modelle gesichert und aufgestellt. Längerfristig sei allerdings der Wunsch, erklärt Broß, dass man in der Hochbrücktorstraße zu einem "einheitlichen Bild" in Sachen Sitzmöbel kommt.