Tütenspender hat die Stadt Rottweil für Hundebesitzer aufgestellt. Mehr als 50 000 Tüten werden pro Jahr verbraucht. Foto: Otto

Wiederholt über "Tretminen" beschwert. Angesprochene Hundebesitzer zeigen wenig Verständnis.

Rottweil - Was in Göllsdorf jüngst für Diskussionen sorgte, ist auch an anderen Stellen im Stadtgebiet ein Problem: Hundehäufchen in der Wiese oder auf privaten Grundstücken. In Göllsdorf wurde der Ruf nach Tütenspendern für den Hundekot laut. Teilweise gibt es diese schon, und Neuerungen sind geplant.
 
Denn verantwortungsvolle Hundebesitzer lassen ihren Vierbeiner – vor allem in bewohnten Gebieten – nicht einfach so sein Geschäft verrichten, sondern sammeln das Ganze anschließend fein säuberlich auf. Davon kann ein Grundstückbesitzer in Göllsdorf allerdings nur träumen, der sich wiederholt über »Tretminen« auf seinem Grund und Boden aufregen musste und beim angesprochenen Hundebesitzer nicht wirklich auf Verständnis stieß.
 
In der Diskussion brachte eine Göllsdorferin spezielle Abfallbehältnisse für die Hinterlassenschaften ins Gespräch. Schließlich sind »Hunde-Toiletten« in den Städten mittlerweile gang und gäbe. Und im Rottweiler Stadtgebiet, das ergibt die Nachfrage auf dem Rathaus, ist man diesbezüglich »up to date«. An den »wichtigsten Stellen« seien Hundekot-Tütenspender aufgestellt, informiert Pressesprecher Tobias Hermann: am Bockshof, im Stadtgraben, am Alten Zimmerner Weg, am Freibad und der Jugendverkehrsschule. Und in der kommenden Woche werde auch die Anlage Nägelesgraben mit einem Tütenspender ausgestattet.
 
Zwischenzeitlich seien nur noch reine Tütenspender ohne Sammelbehälter aufgestellt, da die Entsorgung in jeden öffentlichen Papierkorb erfolgen kann. »Dadurch wird eine zusätzliche regelmäßige Leerung eingespart«, so Hermann.
 
In Rottweil werden 50 000 bis 60 000 Tüten pro Jahr verbraucht. Der Bedarf ist also vorhanden. Und warum gibt es das nicht in den Ortsteilen? Dort, so heißt es von Seiten der Stadt, werden die Hunde in der Regel außerorts ausgeführt. Und es sei kaum möglich mit einem vertretbaren Aufwand flächendeckend Tütenspender in der Landschaft aufzustellen. Dort wären dann sicherlich auch Abfallbehältnisse vonnöten, denn ein leeres Tütchen lässt sich zur Not von Zuhause mitnehmen, das volle will aber wohl nicht jeder bis nach Hause tragen.
 
So sollte es aber sein, meint die Stadtverwaltung: »Verantwortungsvolle Hundehalter versorgen sich bereits im Voraus mit Tüten und entsorgen diese dann mit dem Hausmüll«. Um dies zu unterstützen sei angedacht, in den Ortschaftsverwaltungen künftig kostenlos Tüten zum Mitnehmen bereit zu legen. Ob diese dann die Zahl der Tretminen in Göllsdorf und anderswo verringern, wird der Praxistest zeigen.