Die heilige Dorothea und die heilige Katharina aus der ehemaligen Wallfahrtskirche in Eschenbach-Lotenberg, Landkreis Göppingen. entstanden Mitte des 15. Jahrhunderts. Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Dominikanermuseum: Führung: Glaube an Schutzpatrone einst weit verbreitet

Die Sammlung Dursch im Dominikanermuseum ist eine der bedeutendsten Sammlungen spätmittelalterlicher Holzbildwerke und bietet vielfältige Einblicke in die Lebens- und Glaubenswelt der damaligen Zeit.

Rottweil. Die Sonntagsführung mit Doris Wilbs am 18. März ab 15 Uhr steht unter dem Titel "Schutz und Beistand – himmlische Helfer im Mittelalter".

Schon im 4. Jahrhundert begannen christliche Gemeinden den Begriff "Patronus – Schutzherr" auf Märtyrer zu übertragen und sich unter ihren Schutz zu stellen. Sie baten ihre Heiligen um Beistand und Schutz vor allen Gefahren. Bürger wählten für ihre Stadt einen Stadtpatron, unter dessen Schutz sie sich stellten. Kirchen sind bestimmten Heiligen geweiht. Von großer Bedeutung waren im Mittelalter die 14 Nothelfer, die in ganz besonderen Anliegen angerufen wurden und deren Hilfe erbeten wurde. Auch Zünfte und Gemeinschaften stellten sich unter den Schutz ihrer Heiligen.

Die Verehrung der Schutzengel hat sich vor allem im 15. und 16. Jahrhundert verbreitet, zunächst in Verbindung mit dem Fest des Erzengels Michael am 29. September. Im katholischen Katechismus steht: Engel sind personale Gestalten des Schutzes und der Fürsorge Gottes für die Gläubigen. Und in Psalm 91 heißt es: "Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen". So bildete sich der Glaube aus, Gott habe jedem Menschen einen Schutzengel beigegeben. Zu Führung mit den himmlischen Helfern sind Interessierte eingeladen. Treffpunkt ist um 15 Uhr im Foyer des Dominikanermuseum.  Die Kosten betragen zwei Euro, zuzüglich Eintritt. Kinder sind frei.