Fotos: Friederichs Foto: Schwarzwälder Bote

Führung mit dem Künstler Axel Anklam im Park der Kunststiftung Erich Hauser

"Skulpturen im Dialog" – zur Dialogführung mit dem Künstler Axel Anklam und dem Leiter des Kunstvereins Reutlingen, Christian Malycha, lud Geschäftsführerin Heiderose Langer am offenen Sonntag in den Skulpturenpark der Kunststiftung Erich Hauser ein.

Rottweil (hf). Neben Stiftungsbesuchern waren der Bildhauer Werner Pokorny aus Karlsruhe, der Rottweiler Künstler Fritz Rapp, Reiner Zerbst, ehemals Redakteur des SWR, alte Freunde Erich Hausers und dessen Bruder Heinz Hauser aus Rietheim gekommen. Heiderose Langer verwies darauf, dass Anklam seit mehreren Monaten eigene Skulpturen denen Erich Hausers gegenübergestellt und einen Dialog mit ihnen aufgenommen hat. Beim Gang durch den Park ergaben sich kontrastreiche Perspektiven seiner Kunst und der Kunst des verstorbenen Erich Hausers. Es sei immer ein Anliegen des Edelstahlbildhauers gewesen, dass junge Künstler sich mit seiner Kunst auseinandersetzten, sagte Langer zur Arbeit der Stiftung.

Drei Skulpturen hat der in Berlin lebende Axel Anklam drei Edelstahlplastiken Hausers gegenübergestellt und mit ihnen einen Dialog aufgenommen. Keinem geringeren als dem letzten Werk Erich Hausers, dem "Bogen" – 2003 entstanden – als Eingang oder Ausgang in den Park platziert, stellte Anklam seine Plastik "Großes Land", 2009/2017, gegenüber. Gefragt nach seiner Intention, erklärte der Künstler die Entstehung seiner Figuration auf seinen Wanderungen. Sie verkörpere einen Ring, der sich in den Park hin öffne. Die Innensicht oder Durchsicht seiner Konstruktion – nur von einem durchsichtigen Netz aus Edelstahlgaze zusammengehalten – stehe in Kontrast zu den geschlossenen Edelstahlplastiken Erich Hausers. Ihn interessiere das Innere, das Gerüst, nicht die geschlossene äußere Form, wie in Hausers frühen monolithischen Skulpturen.

Weiterer Kontrast formiert sich in "Mooka II", 2015. Wie eine Tänzerin bewege sich seine Skulptur offen auf die große schwere Skulptur Hausers aus dem Jahr 1966 zu, von Hauser auf dem zentralen Hügel im Park platziert. In ebenso offenen Dialog tritt "Nuova Form", 2012, einem frühen geschlossenen Werk Erich Hausers gegenüber. Für Axel Anklam stand bei dieser Skulptur neben dem sichtbaren Innenaufbau mit fragiler Umhüllung Musik im Entstehungsprozess und es erwies sich für die Zuhörer als zusätzlich bereichernder Umstand, dass Erich Hauser seinen Park mit einer Art "Sphären"-Musik beschallen ließ.

Alle Werke von Axel Anklam sind in Berlin entstanden und er hat sie erst in Rottweil den Plastiken Erich Hausers gegenübergestellt. Für die Besucher waren sowohl inhaltliche Erläuterungen zu den Skulpturen als auch biografische des Künstlers hilfreich, um den Dialog nachzuvollziehen. Ähnlich wie Erich Hauser als Stahlgraveur begann Axel Anklam als Kunstschmied, ehe er Bildhauerei studierte und als freier Bildhauer arbeitete.