Im Land gibt es offensichtlich viele Masernfälle. Eine Impfung wird empfohlen. Foto: SB-Archiv

Gesundheitsamt schlägt Alarm: siebenmal so viele Erkrankungen wie im Vorjahr.

Kreis Rottweil - Das Gesundheitsamt schlägt Alarm: Seit Beginn des Jahres wurden in Baden-Württemberg 107 Masernfälle gemeldet. Das sind fast siebenmal so viele Erkrankungen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Behörde rät, den Impfschutz zu überprüfen.

Betroffen von den Fällen sind die Altersgruppen bis zehn Jahre mit 45 Fällen, Kinder ab zehn Jahren und Jugendliche bis 18 Jahren mit 34 Fällen, junge Erwachsene zwischen 18 und 30 mit 18 Fällen und ältere Erwachsene von 33 bis 52 mit zehn Fällen.

Neben größeren Ausbrüchen in Ballungsräumen wie Stuttgart und Karlsruhe mit bis zu 17 übermittelten Fällen, kommt es in weiteren Regionen zum Auftreten von kleineren Ausbrüchen und Einzelfällen, so die Pressemeldung. Die aktuelle Situation weise auf eine verstärkte Ausbreitung von Masernviren in der ungeschützten Bevölkerung der betroffenen Regionen hin.

Das Gesundheitsamt Rottweil rät allen Eltern und insbesondere auch Jugendlichen und jungen, nach 1970 geborenen Erwachsenen, ihren Impfschutz zu überprüfen und Impflücken zu schließen. Masern sei eine der ansteckendsten Krankheiten. Der Erreger, das Masernvirus, werde ausschließlich von Mensch zu Mensch durch den direkten Kontakt mit Infizierten durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Das Masernvirus führe bereits nach kurzem Kontakt zu einer Ansteckung. Bei 95 Prozent der Personen ohne schützende Antikörper komme es nach sieben bis 18 Tagen zu einer Erkrankung.

Masern beginnen mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten. Charakteristisch sei ein fleckig-knotiger Ausschlag. Die Masern bedingten eine vorübergehende Immunschwäche von etwa sechs Wochen. Bakterielle Superinfektionen (Mittelohrentzündung, Lungenentzündung), die akute Hirnhautentzündung, zu der es in 0,1 Prozent der Fälle komme, und die sehr seltene nach durchschnittlich sechs bis acht Jahren auftretende schwere Entzündung des Gehirns seien die schwersten Komplikationen.

Kranken droht der Ausschluss aus Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen. Dies könne für jugendliche Erkrankte sowie junge Erwachsene im Hinblick auf bevorstehende Abschlussprüfungen weitreichende Folgen haben.

Eine Ausbreitung kann durch eine Impfung ungeimpfter oder nur einmal geimpfter Kontaktpersonen erfolgen, die innerhalb der ersten drei Tage nach Kontakt erfolgen sollte.

Weitere Informationen:

Gesundheitsamt Rottweil, Telefon 0741/17 44 50